Projekt 12541/01

Förderung des betrieblichen Umweltschutzes durch übergreifende Schulungskonzepte im Bereich der Oberflächenlackierung

Projektträger

bregau olt GmbH
Mary-Astell-Str. 10
28359 Bremen
Telefon: 0421/22097-50

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Für ein Unternehmen, das seine Bedeutung im ökologischen Zusammenhang erkannt hat, ist es notwendig, seine umweltrelevanten Vorstellungen und Ziele an seine Mitarbeiter weiterzugeben. Insbesondere, da geforderte Verhaltensänderungen in Bezug auf Umweltmaßnahmen nicht unmittelbar einsichtig sind. Aus diesem Grund haben umweltrelevante Inhalte oftmals nicht den nötigen Stellenwert. Ohne ökologisches Bewußtsein unterliegt das Handeln am Arbeitsplatz einer Zufälligkeit hinsichtlich der Auswirkungen auf die Umwelt. Eingeschliffene Handlungsweisen am Arbeitsplatz lassen sich jedoch nicht beliebig gegen umweltschonendere austauchen. In der Regel steht hinter einem bestimmten Verhalten immer eine Überzeugung, ein gewohnter Arbeitsstil oder andere Interessen. Das Ziel des Projektes ist es, hier anzusetzen, um im Ergebnis ein umweltgeprägtes Verhalten zu erzielen. Mit einem umfassenden integrierten Schulungskonzept soll erreicht werden, dass technische Maßnahmen des produktionsintegrierten Umweltschutzes (PIUS) erfolgreich im Betrieb umgesetzt werden. Schwerpunkte der Schulung sind dabei:
- technische Aspekte,
- ökologische Aspekte,
- ökonomische Aspekte,
- arbeitsschutzrelevante Aspekte,
- Aspekte der innerbetrieblichen Kommunikation und Organisation
- sowie der übergreifende Zusammenhang bzw. die gegenseitige Beeinflussung dieser Aspekte.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt wurde in drei Teilabschnitte unterteilt:
Phase A Erarbeitung des Schulungskonzeptes
Phase B Durchführung der Schulung
Phase C Evaluation
Die erste Phase des Projektes umfasste neben der Erarbeitung des Schulungskonzeptes als Schwerpunkt die Akquise kleiner und mittelständischer Unternehmen. Nach Auswahl der Betriebe wurde eine detaillierte Bestandsaufnahme in den Betrieben durchgeführt, um die speziellen Belange der Betriebe für die Schulung zu berücksichtigen. Die Schulung selbst wurde in fünf Teilabschnitten (Schulungseinheiten) durchgeführt. Im Anschluss daran erfolgte eine Evaluierung der Ergebnisse. Darüber hinaus wurde ein Abschlussworkshop durchgeführt.


Ergebnisse und Diskussion

Die Schulungsinhalte wurden von den teilnehmenden Betriebsangehörigen in der Regel sehr positiv bewertet. Sowohl die einzelnen Inhalte als auch das übergreifende Konzept bildeten eine sehr gute Grundlage für die Umstellung auf umweltfreundliche Technologien. Die einzelnen Schulungseinheiten waren so konzipiert, dass notwendige theoretische Inhalte vermittelt wurden, demgegenüber aber Gruppenarbeiten und praktische Versuche im Technikum soweit als möglich im Vordergrund standen. Die praktischen Anteile wurden von den Teilnehmern hoch geschätzt, da hier zum einen ein reger Informationsaustausch untereinander gegeben war. Zum anderen konnte dadurch der praktische Bezug zum eigenen Betrieb sehr gut hergestellt werden. Die Zusammenstellung der Module bzw. Schulungseinheiten gewährleistete den Teilnehmern einen umfassenden Überblick über die gesamte Umweltproblematik in der Lackiertechnik und zeigte Möglichkeiten auf, durch einfache, aber auch komplexere Maßnahmen anwendungsnahe Lösungen zu finden. Dabei stand der Aspekt der Wirtschaftlichkeit für die Betriebe zwar im Vordergrund, es konnte aber anhand von zahlreichen Beispielen vermittelt werden, dass ein Großteil der Maßnahmen gleichzeitig eine Entlastung für die Umwelt bedeuten. Insgesamt kann davon ausgegangen werden, dass die Schulungsinhalte für diejenigen Unternehmen, die an den verschiede-nen Schulungseinheiten teilgenommen haben, recht zufriedenstellend gewesen ist. Insofern haben sich die einzelnen Teile des Schulungskonzeptes - jedenfalls im Hinblick auf diejenigen, die an Teilnehmern erprobt werden konnten - bewährt. Dies kann leider nicht für das Schulungskonzept in Gänze ausgesagt werden, da die Teilnehmer aufgrund unterschiedlicher betrieblicher Bedingungen Prioritäten setzten und eine durchgängige Teilnahme an den Schulungseinheiten nicht möglich war. Die verschiedenen Ausgangssituationen der Kooperationsbetriebe schienen - bei aller Heterogenität - den geplanten Projektschritten und den dabei zu vermittelnden Inhalten nicht zu widersprechen. Im Projektverlauf stellte sich die Situation anders dar. Vor allem bezog sich diese veränderte Situation insbesondere auf die Freistellung der Mitarbeiter, v. a. der Lackierer für Termine im Rahmen des Projektes. So wurde schon bei der Durchführung des sog. Auftaktworkshops deutlich, dass die Freistellung der Mitarbeiter der operativen Ebene nicht ohne weiteres für die Betriebe zu bewerkstelligen war. Die teilweise recht niedrige Teilnahme an einzelnen Schulungseinheiten und der Ausfall der Workshops zur Begleitung der Umstellungsmaßnahmen betreffen v. a. die Inhalte, die eine möglichst konfliktfreie interne Kommunikation im Innovationsprozess zum Ziel hatten. Es sollte damit gewährleistet werden, dass die Innovation mit möglichst geringen Reibungsverlusten und ohne eine ablehnende Haltung seitens der Betroffenen vonstatten gehen sollte. Dass dies von den Unternehmen nicht in der gewünschten Form angenommen wurde, liegt in unterschiedlichen Ursachen begründet. Diese Ursachen beziehen sich v. a. auf die organisatorische bzw. jeweils aktuelle betriebliche Situation und in deren Folge terminliche Probleme. Einige Kooperationsunternehmen befanden bzw. befinden sich in wirtschaftlich äußerst prekären Situationen. Die Auftragssituationen und die gleichzeitige knappe Personalausstattung ließen es nicht zu, für alle Schulungseinheiten Mitarbeiter abzustellen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Zum Kennenlernen bzw. zur Verbreitung der Inhalte/Schulungskonzeption des Projektes ist geplant, regionale Veranstaltungen in Zusammenarbeit mit den Handelskammern, Handwerkskammern und ähnlichen Organisationen durchzuführen. Die Kontakte der Kammern sollen genutzt werden, um eine breite Masse verschiedener kleiner und mittelständischer Betriebe zu erreichen.


Fazit

Die Möglichkeit, an übergreifenden Schulungen im Bereich der Oberflächenbehandlung teilzunehmen, stieß bei allen Betrieben auf sehr gute Resonanz. Die angebotenen Schulungsinhalte und Vor-Ort-Veranstaltungen wurden von den Betriebsangehörigen sehr positiv bewertet. Sowohl die einzelnen Inhalte, der Praxisbezug als auch das übergreifende Konzept bildeten eine optimale Grundlage für die erfolgreiche Umstellung auf umweltfreundliche Technologien. Die Notwendigkeit zur Teilnahme an Schulungen bei betrieblichen Umstellungen zur Einführung umweltfreundlicher, produktionsintegrierter Technologien wird von den Betrieben, den Mitarbeitern und den Vorgesetzen in der Regel erkannt und als sehr hoch eingeschätzt. Durch die derzeit wirtschaftlich sehr angespannte Situation besonders der kleinen und mittelständischen Unternehmen und den damit verbundenen sehr knappen Kapazitäten an Zeit und Personal ist die Teilnahme an Schulungen nur schwer zu realisieren.

Übersicht

Fördersumme

158.053,10 €

Förderzeitraum

01.07.2000 - 31.12.2002

Bundesland

Alte Bundesländer

Schlagwörter

Alte Bundesländer
Landnutzung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik