Projekt 11931/01

Erprobung innovativer Formen der Umweltinformationsvermittlung durch den Info-Kanal im Kabel-TV im lokalen Fernsehen Güstrow

Projektträger

Grafik Büro WolfSender Hallo Güstrow
Clara-Zetkin-Str. 9
18273 Güstrow
Telefon: 03843/334084

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Gegenstand des Projektes ist die modellhafte Erprobung innovativer Formen der Anwendung moderner
Kommunikationstechniken zur Umweltinformationsvermittlung. Exemplarisch soll dazu die mediale Begleitung des Gesamtprozesses Die umweltgerechte Stadt durch den Info-Kanal im Kabel-TV Hallo Güstrow erfolgen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden- zielgruppenorientierte Informationsvermittlung unter Nutzung bereits vorhandener Strukturen, wie z. B. die Koordinierungsstelle Umweltgerechte Stadt und das EXPO-Büro
- die Gestaltung eines kontinuierlichen Informationsprozesses mit verschiedenen Elementen der die Bürger in ihrer Privatsphäre anspricht
- öffentliche Bekanntmachung/mediale Begleitung der Aktivitäten von regionalen Akteuren, wie z. B. der Stadtverwaltung, von Unternehmen, Vereinen/Verbänden, sowie Bürgern im Rahmen des Vorhabens Die umweltgerechte Stadt Güstrow
- die Erweiterung der Bürgerbeteiligung bei Planungsprozessen, Erhöhung der Transparenz von Verwaltungsentscheidungen
- Darstellung von Entwicklungsprozessen einzelner Projekte durch Vergleiche von Vorher-Nachher-Situationen bzw. von Planung und Realisierung im Sinne eines öffentlichen Controllings
- Sensibilisierung der Bürger zur bewussten Auseinandersetzung mit Umweltbelangen und zur aktiven Mitarbeit an Teilprojekten Umweltgerechte Stadt Güstrow
- Beiträge zur Ausprägung der Stadtidentität
- aktive Bürgermitwirkung an der Programmgestaltung der TV-Informationen


Ergebnisse und Diskussion

Sicher wird von diesem Projekt eine Erfolgsanalyse erwartet, die den Aufwand rechtfertigt. Jedoch ist eine analytische Abrechnung so nicht zu erstellen. Eine Resonanz auf die einzelnen Filmbeiträge ist erst zu einem späteren Zeitpunkt möglich.
Allerdings sind auch einige Aktionen erst durch diese Beiträge lebensfähig geworden. Beispielsweise der Bau des Arbeitsamtes. Durch die Ausstrahlung des Filmes hat die Bevölkerung regen Anteil an der Protestaktion genommen - ca. 6.000 Unterschriften wurden gegen den Prachtbau in der geschützten Uferregion der Nebel gesammelt. Leider hörte man nicht auf den Ruf gestandener Bürger, was eigentlich vom Bürgermeister als Titelträger Ökomanager erwartet wurde.
Die Bekanntheit des Senders Hallo Güstrow machte die Arbeit der Umweltinformationsvermittlung nicht all zu schwer. Die gesamte EXPO-Vorbereitung lief in der Stadt sehr, sehr schwer an.
Straßenumfragen ergaben ein mageres Wissen gerade bei Kindern und Jugendlichen. Umso mehr wurden Veranstaltungen aufgezeichnet und mehrfach gesendet. Die Erstellung eines Videofilmes über alle Expo-Vorhaben in der Stadt, besonders in Schulen angeboten, brachte ein gesteigertes Interesse bei den Jugendlichen.
Beachtung fanden die Entstehung des Umweltbildungszentrum im Natur- und Umweltpark Güstrow und das Projekt Wasser in Güstrow. Hier konnten sich die Bürger mit den Themen identifizieren.
Die Wasserbaumaßnahmen, die die Umwelt entlasten, wurden besonders durch die alten Güstrower frequentiert, da es sich um die Herstellung des Urzustandes handelt.
Besonderes Interesse bei den Schulkindern fand die Entstehung und Eröffnung des Umweltbildungszentrums. Hier konnten wir ständig aktuell berichten.
Wichtige Ereignisse der umweltgerechten Stadt Güstrow wurden in den täglichen 19:00 Uhr Nachrichten aufgearbeitet.
Eindeutig ist, dass die umfangreichen Umweltthemen und die allgemeine Stadtentwicklung durch die Filmbeiträge unterstützt wurden. Viele Maßnahmen wären ansonsten nicht in die Öffentlichkeit getreten, z. B die umfangreichen archäologischen Ausgrabungen in der Baugrube des Kreishauses.
Konfliktherde zwischen Experten und Bürgern konnten durch Filmbeiträge ausgeräumt und geklärt werden.
Standbilder in der Kanalbildfolge, die auf Umweltsünder aufmerksam machen, wie beispielsweise illegale Müllentsorgung, erreichten oftmals schnelle Abhilfe.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Standbilder in der Kanalbildfolge und Videotextinformationen über 24 Stunden
Aktuelle Nachrichten von Montag bis Freitag, ab 19:00 Uhr
Aktuelle Filmberichte und Wiederholungen im Abend- und Vormittagsprogramm


Fazit

Dieses Projekt war in der Vielfalt der Umwelt- und umweltnahen Themen sehr anspruchsvoll.
Einerseits war die Vorbereitung der EXPO-Teilnahme durch die Stadt Güstrow vorteilhaft, andererseits auch hinderlich, da nur positive Ergebnisse erwartet wurden.
Eine kontinuierliche Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung und dem EXPO-Büro war sehr schwierig. Immer wieder wurden Termine zu kurzfristig gestellt, so dass die Vorbereitungen für Filmaufnahmen nur knapp und mit sehr viel Improvisation erfüllt werden konnten. Die Auswahl der Räumlichkeiten behinderte sehr oft die Filmarbeiten.
Durch unsere Aufzeichnungen wurde die kommunale Politik für den Güstrower Bürger transparenter, was nicht unbedingt allen Politikern gefiel.
Einige Öko-Audit Betriebe der Stadt und Umgebung erreichten nicht ihre Ziele und waren auch nicht bereit dazu Stellung zu nehmen.
Bei den Bürgern der Stadt Güstrow haben wir einen höheren Beliebtheitsgrad erfahren, da sie mit unverfälschten Informationen über ihre umweltgerechte Stadt, bis in ihr Wohnzimmer versorgt wurden.

Übersicht

Fördersumme

97.554,49 €

Förderzeitraum

16.03.1998 - 26.09.2001

Bundesland

Mecklenburg-Vorpommern

Schlagwörter

Umweltkommunikation