Projekt 11580/01

Künstlerische Möglichkeiten der Umweltbildung zum Thema Wasser von und für Kinder und Jugendliche

Projektträger

Lions Club DresdenBrücke Blaues WunderJugendnetzwerk Elbe-Labe e. V.Geschäftsstelle Luga
Forsthausstr. 8
01309 Dresden
Telefon: 0351/4467219

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Anlaß unseres Vorhabens ist eine engagierte Umwelterziehung, die nicht nur auf die Vermittlung relevanten Wissens, sondern letztlich auf die Förderung ökologischen Handelns und eines ökologischen Verantwortungsbewusstseins zielt. Das Projekt will einen Beitrag zum Abbau von Defiziten der noch
bestehenden Methodik des Umweltlernens nur im kognitiven Bereich in der schulischen und außerschulischen Bildung und Erziehung leisten und dabei künstlerische Formen des Umwelterlebens mit Kindern und Jugendlichen in den Mittelpunkt stellen.
Ziel des Projektes ist die Herausgabe eines Kinderbuches und eines Kunstkalenders, die Aufarbeitung der Umweltproblematik im Darstellenden Spiel sowie die Erarbeitung begleitender Materialien.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie Verwendung der Sprache als Kunst und Mittel zur Assoziation mit ihrem Lebensraum soll zur ganzheitlichen Umwelterziehung beitragen.
Die Verbindung von Lesen, Schreiben und Gestalten und dem tatsächlichen erleben der Natur soll zum bewussteren Umgang mit der Natur beitragen. Zu erdachten Geschichten gestalten die Schüler Collagen aus Naturmaterial. Die Suche nach geeigneten Naturmaterialien vermittelt nicht nur einen Einblick in die Vielfalt der Natur, sondern zeigt auch ihre Schönheit und regt zu Überlegungen der Erhaltensnotwendig-keit an. Das Kinderbuch soll Ende Mai 1998 fertig sein. Die mit der Entwicklung und Entstehung des
Buches gemachten Erfahrungen und Erkenntnisse sollen dann in einem didaktischen Leitfaden für Lehrer und andere Interessenten dargelegt werden.
Für das Jahr 2000 wird ein Kunstkalender mit Impressionen über die Elbe entstehen, der besonders den Deutsch- und Kunstunterricht mit der außerunterrichtlichen Arbeit eng verbindet. Die mit dem Kalender versehenen Informationen über Landschaften, menschliches Miteinander und Umweltprobleme im Bereich der Elbe verfolgen ähnliche Ziele wie das Kinderbuch. Die Fertigstellung erfolgt im November 1999.
Ende 1998 beginnend wird das Thema Elbe durch Jugendliche im Darstellenden Spiel aufgearbeitet.
Das Projekt Elbe - T - Raum oder ... die Elbe hat es mir erzählt ist so angelegt, dass Kunst als Medium zur Umweltbildung genutzt wird. Insbesondere Jugendliche erhalten durch die Mitarbeit am Projekt die Möglichkeit, sich intensiv mit ihrer Umwelt auseinander zusetzen. Für 1999 sind dann vielfältige Auffüh-rungen in Form eines Wandertheaters entlang der Elbe bzw. Labe geplant. Die Erarbeitung wird in ei-nem Video dokumentiert.


Ergebnisse und Diskussion

Ausgehend von unserer Zielstellung - eine engagierte Umwelterziehung nicht nur durch die Vermittlung relevanten Wissens, sondern auch die Förderung ökologischen Handelns und Verantwortungsbewusst-seins zu erreichen, können wir einschätzen, dass wir mit diesem Projekt einen Beitrag dafür geleistet haben.
Mit unserem Umweltkinderbuch ist es uns gelungen, durch die Verbindung von Lesen, Schreiben und Gestalten und dem tatsächlichen Erleben einen Beitrag zum pfleglicheren und bewussteren Umgang mit der Natur zu erreichen. Mit Eifer und Ideenreichtum haben die am Projekt beteiligten Schüler Sagen, Märchen und eigene Geschichten gesammelt und aufgeschrieben, die alle einen Bezug zur Elbe im weiteren Sinne haben und durch den Märchenvogel verbunden werden. Beim Schreiben haben sie schon überlegt, welches Naturmaterial für ihre Collage genutzt werden könnte. Viel Freizeit haben sie auf das Sammeln, Pressen und Zusammentragen verwendet.
Im didaktischen Leitfaden sind Arbeitsschritte und Projektverlauf nachzulesen und somit Anregungen für ähnliche Projekte gegeben. Allerdings konnten wir den Zeitplan nicht ganz einhalten. Die Fertigstellung der Geschichten und Collagen dauerte länger als geplant und auch technische Probleme (Druckerei, Buchbinder) hatten wir im Zeitplan unterschätzt.
Der für das Jahr 2000 fertiggestellte Kunstkalender zeigt sehr gut, wozu Schüler fähig sind, wenn sie entsprechend motiviert werden. Wir hatten vor den Schulferien die Aufgabe gestellt, Motive der Elbland-schaft mit künstlerischen Mitteln wieder zu geben. Die Auswahl der dreizehn Kalenderblätter aus den über 50 eingereichten Arbeiten fiel uns schwer. Insgesamt haben wir erreicht, dass die Schüler ihre nähere Umgebung mit anderen Augen sehen und bewusster auf ihre Schönheit achten.
Im Vorfeld der Erarbeitung des Theaterstückes Die Elbe hat es mir erzählt wurden die Schüler erst einmal allgemein mit Umweltfragen vertraut gemacht. Sie besuchten ein Wasserwerk um mehr über das Wasser zu erfahren und machten sich mit zahlreicher Literatur vertraut.
Die Idee den Wasserlauf der Elbe mit einigen Szenen aus Geschichte und Gegenwart mit Hilfe von Frosch und Ente darzustellen wurde schon recht früh geboren.
Diese beiden Hauptdarsteller begegnen verschiedenen Gestalten aus der Sagenwelt ( z. B. Rübezahl), zeigen Traditionen auf und bringen in vielen Szenen das Zusammenwirken von Mensch und Natur glaubwürdig an den Zuschauer. Man erfährt, welche Flüsse in die Elbe münden, wo diese entspringt, wie sie dort heißt und wo sie endet und vieles mehr. Auch vorhandene Probleme, wie z. B. die Sauberkeit der Elbe werden mit wenigen Worten aufgezeigt. Die ersten Vorgespräche fanden Mitte 1998 statt. Bis zur bühnenreifen Aufführung des Stückes und der Anfertigung aller Kulissen durch die Schüler haben wir über ein Jahr gebraucht. Vor der Premiere im November in den Räumen der Dresdner Bank nutzten die kleinen Schauspieler bereits viele Möglichkeiten um Ausschnitte aus dem Stück zu zeigen. So konnten erste Szenen bereits bei unserem Workshop im Juni 1999 gezeigt werden.
Über das Umwelttheater hinaus wurden so auch die Schüler mit vorhandenen Problemen der Umwelt konfrontiert und sensibilisiert.
Auf dem entstandenen Video ist nicht nur das Theaterstück und einige Probenszenen zu sehen, sondern es zeigt auch die Entstehung des Stückes und damit verbundene Probleme auf.
Die Kostenkalkulation konnte weitestgehend vom Gesamtplan eingehalten werden. Allerdings würden wir für die weiteren geplanten Aufführungen und Veranstaltungen noch Fördermittel benötigen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im didaktischen Leitfaden sind die meisten bisherigen Presseveröffentlichungen zum Kinderbuch aufgezeigt. Uns ist es gelungen, das Buch von Hamburg bis Tschechien bekannt zu machen. Auch über die Deutsche Umwelthilfe und viele Veranstaltungen im Umweltbereich wurde das Buch vorgestellt.
Im Jahr 2000 finden zur Entstehung des Buches und zur Anregung für eigene Projekte Weiterbildungsveranstaltungen für Lehrer statt. Das Buch ist in einigen Umweltbibliotheken ebenfalls zu finden. Leider haben wir keinen Verlag für unser Projekt gewinnen können und mussten so die Vermarktung selbst übernehmen, was uns aufgrund fehlender Erfahrungen nicht so gelungen ist. Wir werden auch weiterhin jede Möglichkeit zur Vorstellung des Buches und seiner Entstehung auch mittels des didaktischen Leit-fadens nutzen.
Das Theaterstück steht ebenfalls weiter auf dem Plan und zahlreiche Anfragen von Schulen und Kindergärten sowie Umweltverbänden liegen uns diesbezüglich vor, die wir im Laufe des Jahres nutzen werden. Mit Hilfe von Veröffentlichungen wie z. B. über die DUH, werden Video, Kinderbuch und didaktischer Leitfaden weiterhin angeboten. Das Projekt ist also nur als solches beendet, aber nicht abgeschlossen und soll viele Nachahmer finden.


Fazit

Bei unserer Projektarbeit zeigte sich immer wieder, dass die Aufarbeitung vorhandener Defizite im Umweltbereich meist nur rationell gesehen werden und die emotionale Seite, die gerade über die künstleri-schen Möglichkeiten viele Anregungen gibt, vernachlässigt wird. Wir konnten feststellen, dass nur über die unmittelbare Anschauung Interesse für anstehende Umweltprobleme geweckt werden kann. Das Sensibilisieren der Öffentlichkeit für solche Projekte ist sehr aufwendig und erfordert einen langen Atem.

Übersicht

Fördersumme

46.016,27 €

Förderzeitraum

13.01.1998 - 09.08.2000

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation