Projekt 10766/01

Aufbau einer Photovoltaikanlage an den Städtischen Kaufmännischen Schulen Rheine – Berufskolleg

Projektträger

Städtische Kaufmännische Schulen RheineBerufskolleg mit WirtschaftsgymnasiumSchulleitung
Lindenstr. 36
48431 Rheine
Telefon: 05971/9208-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Aufbau einer 2 kW-Photovoltaikanlage durch Schüler der Klasse 12/b (Wirtschaftsgymnasium) auf dem Dach der Schule unter Anleitung eines Elektroinstallateurs. Ziel des Projektes ist die pädagogische Vermittlung regenerativer Umwelt- bzw. Energietechnik, die durch den Aufbau der Demonstrationsanlage praxisorientiert erfolgen kann. Da die Daten der Anlage an jedem Ort der Schule am PC und zusätzlich auf einem Großdisplay im Foyer der Schule gezeigt werden können, ergeben sich vielfältige Möglichkeiten zur Umweltbildung der Schüler innerhalb und außerhalb des Unterrichts.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDie technischen Möglichkeiten von ökologisch erzeugtem Strom wurden besonders innerhalb eines Energiesparprojektes der Klasse G11/1 (Wirtschaftsgymnasium) aufgezeigt.
Diese Schülergruppe hat sich im Februar 1999 innerhalb des Projektes zum Ziel gesetzt, die Schule durch bessere Energietechnik und vor allem durch umweltbewussten Umgang mit Energie zur Energiesparschule zu machen. Hier entstand die Motivation die nachhaltige Erzeugung von elektrischem Strom auch in der Schule darstellen und durchführen zu können.
Nach Klärung der notwendigen Finanzmittel und der möglichen Förderungen wurden die technischen Randbedingungen (Statik des Daches, Möglichkeit der Stromeinspeisung, Sturmfestigkeit,...) geklärt.
Die Schüler erhielten zunächst eine Unterweisung des Elektroinstallateurs zu Aufbau und Montage der gesamten Anlage. Hier erfolgte auch der Hinweis auf einzuhaltende Sicherheitsmaßnahmen sowohl für den Umgang mit Strom als auch bei der Begehung eines Flachdaches.
Nach der erfolgreichen Installation der Demonstrationsanlage werden die Schüler in die Software zur Auswertung der Daten eingearbeitet, sodass sie den gesamten Ablauf der Stromerzeugung kennen und erläutern können.


Ergebnisse und Diskussion

Nach einer langen Phase der Planung, vor allem zur Sicherung der Finanzierung und Überprüfung der technischen Randbedingungen, konnte mit der Installation begonnen werden.
Besonders erfreulich war, dass die Schülerinnen und Schüler bei fast allen Arbeitsschritten selbst aktiv werden konnten.
Mit enormem Engagement und auch körperlichem Einsatz wurde zunächst das Flachdach für die Modulträgerkonstruktion vorbereitet. Die Vorgehensweise konnte nach einer Ortsbegehung mit dem Hochbauamt im Detail abgesprochen werden. An einem Nachmittag wurde danach zunächst die Kiesschicht entfernt, die Folie über der Bitumenschicht gereinigt und mit Bitumenrecyclingmatten geschützt.
Der Aufbau der Modulträgerkonstruktion und die Befestigung der Solarmodule konnte am folgenden Nachmittag durchgeführt werden. Da die Firma Elektro-Denker den Aufbau mit zwei Installateuren betreute, von denen letztlich die Verkabelung (400 V!) und der Einbau des Wechselrichters vorgenommen wurde, konnte bereits am gleichen Tag der erste Strom eingespeist werden.
Ein eigener Zähler für die Anlage erschien durch die sehr hohe Grundlast der Schule nicht sinnvoll, so dass eine Direkteinspeisung über die Steckdose erfolgte.
Eine Vergrößerung der Anlage ist durch die erweiterbare Modulträgerkonstruktion jederzeit möglich.
Eine Veränderung des Neigungswinkels der Solarmodule für die Sommermonate könnte sinnvoll etwa im Juni durchgeführt werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Nach Abschluss der Installation wurden Presseberichte in den lokalen Zeitungen veröffentlicht. Die Schüler dokumentierten den gesamten Ablauf des Projektes in Wort und Bild. Zum Tag der offenen Tür am 09. Oktober 1999 präsentierten sie ihr Ergebnis und die über Modem angezeigten aktuellen und gespeicherten Stromwerte einer größeren Öffentlichkeit.
In einer Power-Point-Präsentation der Dreijährigen Höheren Handelsschule (Wirtschaftsgymnasium) wurde das Projekt ebenfalls vorgestellt.
Eine Darstellung im Internet findet sich unter www.KFMSchulen.de in der Rubrik: Aktuelles.
Da die gesamt Anlage ohne Gefahr von einem Treppenhaus frei einsehbar ist, nimmt der Physikunterricht immer wieder Bezug zu dieser Art der Stromerzeugung. Besuchergruppen steht eine Besichtigung ebenfalls offen.
Das Display im Foyer der Schule erregt Aufmerksamkeit für das Projekt und bringt ökologisch erzeugten Strom immer wieder ins Gespräch.


Fazit

Die Realisierung des Projekts zeigte sich von besonderem pädagogischen Wert. Neben der Gewinnung von Fachwissen im Bereich Umwelttechnologie war es für die Schülerinnen und Schüler vor allem die eigene Aktivität während des Projekts, die sie stolz auf ihren ökologischen Strom machte. Für den Unterricht lässt sich das Projekt gerade im Bezug auf Wirtschaftlichkeitsberechnungen und Darstellung von Umwelttechník vielfältig weiterführen.
Wenn, wie in diesem Fall, alle zuständigen Institutionen gut zusammenarbeiten, ist ein solches Projekt jeder Schule zu empfehlen.
Der Aufwand zur Sicherung der Finanzmittel, insbesondere der möglichen Fördermittel, ist durch die Kompliziertheit der verschiedenen Förderrichtlinien allerdings nicht unerheblich.

Übersicht

Fördersumme

5.112,92 €

Förderzeitraum

25.05.1999 - 26.05.2000

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation