Projekt 10672/01

Entwicklung und Aufbau eines beratenden Informationssystems Grundlagen und Werkzeuge der wasserwirtschaftlichen Planung zur innovativen spezifischen Steigerung der Umweltentlastung

Projektträger

Bund der Ingenieure für Wasserwirtschaft,Abfallwirtschaft und Kulturbau (BWK) e. V.
Pappelweg 31
40489 Düsseldorf
Telefon: 0203/747865

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die wasserwirtschaftliche Planung in Deutschland wird von vielen Faktoren bestimmt und trägt maßgeblich zur ökologischen Gesamtsituation bei. Für den Planungsprozess stehen dem Planer eine Auswahl verschiedener Werkzeuge und Anleitungen zur Verfügung. Zur innovativen spezifischen Steigerung der Umweltentlastung muss eine ökonomisch und ökologisch optimale Lösung gefunden werden. Dazu ist es notwendig, bei gegebener Datenverfügbarkeit, die geeigneten Werkzeuge zur Planung und Entscheidung auszuwählen. Im Laufe der letzen Jahrzehnte ist bei dem Bemühen den Gebrauch der Werkzeuge bestmöglich in Regel zu fassen, die Übersicht über die vielen hundert Regelwerke und Merkblätter zum Teil verlorengegangen. Ziel des Vorhabens war es daher ein DV-gestütztes Fachinformationssystem zu entwickeln zur Informationsvermittlung und Beratung im Hinblick auf Grundlagen und Werkzeuge der wasserwirtschaftlichen Planung. Auf dieser Grundlage sollten die komplexen Informationen zur ganzheitlichen umweltorientierten Bearbeitung der Planungsaufgaben in verständlicher Sprache und Form, insbesondere für kleinere und mittlere Planungsbüros, sowie Umweltbehörden verfügbar werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenZu Beginn des Vorhabens stand eine sogenannte Alphaversion des zu entwickelnden beratenden Informationssystems BWK-BIS mit einigen Daten aus dem Bereich Planungsregeln zur Verfügung. Zunächst wurde der bereits erstellte Prototyp der Benutzeroberfläche des BWK-BIS weiterentwickelt. Durch intensive Literaturrecherchen in zahlreichen Bibliotheken und im Internet wurde ein Überblick über den derzeitigen Stand der Technik der wasserwirtschaftlichen Planung verschafft. BWK-BIS soll alle relevanten Informationen zur wasserwirtschaftlichen Planung aus den Bereichen Recht, Bemessungsgrößen, Planungsregeln und Planungswerkzeuge umfassen. Dazu wurden die Dokumente aus diesen Bereichen erfasst. Im nächsten Schritt wurden diese Dokumente den Themen der Ortsentwässerung, zum Teil dem Hochwasserschutz und dem Grundwasserschutz zugeordnet und miteinander verknüpft. So entstand eine Betaversion des Informationssystems BWK-BIS.


Ergebnisse und Diskussion

In BWK-BIS sind über zweitausend Dokumente, wie einschlägige Gesetze, Rechtsverordnungen, Verwaltungsvorschriften und Normen, sowie Planungsregeln der technischen Vereinigungen (ATV-DVWK, DVGW, BWK) erfasst. Schwerpunkt sind die Themen der Ortsentwässerung, des Grundwasserschutzes und des Hochwasserschutzes. Die Dokumente sind in den Bereichen Recht, Planungsregeln, Planungs-werkzeuge und Bemessungsgrößen zusammengestellt. Ihre relevanten Attribute wurden ermittelt und im System erfasst. Auf dieser Grundlage stehen die komplexen Informationen zur ganzheitlichen umweltorientierten Bearbeitung der Planungsaufgaben in übersichtlicher Form zur Verfügung.
Als nächstes muss BWK-BIS in der Praxis in Behörden getestet und beurteilt werden. Außerdem sollte auch die Datenbank weiterentwickelt werden, denn zur Zeit ist die Eingabe und Verknüpfung der einzelnen Dokumente in die Datenbank sehr arbeits- und zeitaufwändig. In der Anwendung innerhalb der Behörden muss sich dann zeigen, ob die Bereiche so erhalten bleiben oder verändert werden müssen. So könnte der Bereich Planungswerkzeuge in der Weise entwickelt werden, dass er für Anbieter dieser Werkzeuge als Werbung dient und die Datenbank BWK-BIS darüber zum Teil finanziert wird.
Der Vorteil von BWK-BIS ist der sortierte Überblick über die vielen Dokumente in der wasserwirtschaftlichen Planung zu einem Stichwort, Thema oder Bereich.
Der Nachteil ist, dass das System immer auf dem aktuellen Stand sein muss, sowohl was die Dokumente anbelangt, als auch die Programmversion, damit die gewonnene Information verwertbar ist. Das bedeutet immer wieder Personalkosten, die in die Datenbank BWK-BIS investiert werden müssen. Dagegen stehen die in den letzten Jahren verbesserten Suchmöglichkeiten über Internet. Das Internet hat sich seit Beginn der Entwicklung von BWK-BIS im Jahre 1997 enorm weiterentwickelt und liefert viele Informationen. Allerdings inzwischen auch wieder zu viele, so dass eine Datenbank wie BWK-BIS nötiger denn je erscheint.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Am 7. März 2002, 10:45 - 11:00 fand in der Gewässerdirektion Offenburg eine Vorstellung des Informationssystems BWK-BIS statt. Teilnehmer waren Herr Burkart, Frau Mödden und Herr Prof. Dr.-Ing. Ostrowski. Es wurde festgestellt, dass die LAWA bisher nicht über vergleichbare Software und deren Dokumentation verfügt und großes Interesse an der Nutzung von BWK-BIS hat.


Fazit

BWK-BIS ist als ein dynamisches System konzipiert, in dem die für die Praxis notwendigen Planungsin-formationen zusammengefasst und zeitnah aktualisiert werden um dann als Informationsverbund der Fachwelt zur Verfügung zu stehen. Es soll dazu beitragen, die wasserwirtschaftliche Planung zu straffen und zu umweltorientierten Lösungen führen.
Die systematische Übersicht über die Praxis der wasserwirtschaftlichen Planung wird auch Überschneidungen oder Defizite aufzeigen. Durch die Vorgehensweise lassen sich weiterhin die Ergebnisse der Forschung, der Aus- und Weiterbildung sowie der Planungspraxis miteinander verbinden. BWK-BIS ist ein dynamisches System und ermöglicht eine zeitgerechte Anpassung von Inhalt und Umfang. Es stellt ein Angebot an die Fachöffentlichkeit dar, die Grundlagen der Planung praxisgerecht fortzuschreiben. Interessierte sind aufgerufen, zur Aktualisierung beizutragen. Die BWK - Arbeitsgruppe 1.1 versteht sich als Lenkungsausschuss zur geregelten Betreuung des BWK-BIS. Das beabsichtigte Verfahren zur Integration eigener Beiträge ist einfach. Vorschläge werden in einer Mailbox gesammelt, die in regelmäßigen Abständen von der Arbeitsgruppe durchgesehen wird. Nach Diskussion mit dem Autor wird der Beitrag in das System als Verbesserung bisheriger Inhalte, als Erweiterung oder als Kommentar aufgenommen.

Übersicht

Fördersumme

48.572,73 €

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik