Projekt 10619/01

Entwicklung von recyclebaren Baukonstruktionen

Projektträger

Verein zur Förderung der beruflichen Bildungan den Berufsbildenden Schulen PapenburgGewerbliche und Kaufmännische Fachrichtungen
Fahnenweg 31
26871 Papenburg
Telefon: 04961/89101

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Entwicklung von Regeldetails für den Bereich des Hochbaues unter Berücksichtigung von ökologischen Aspekten im Sinne der Wiederverwendung von Baustoffen und der Ausbaufähigkeit von Baumaterialien und Bauteilen. Diese Untersuchungen werden von einer Arbeitsgruppe durchgeführt, die sich aus Vertretern des Handwerks und der Industrie sowie Berufsschullehrern aus den gewerblich-technischen Abteilungen der Berufsbildenden Schulen Papenburg zusammensetzt.
Bei der Projektarbeit sollen Erfahrungen und Erkenntnisse mit einfließen, die bei der Mitarbeit an dem Projekt Modellhafter Abbruch eines Verwaltungsgebäudes in Papenburg gewonnen wurden, und zwar mit der Zielsetzung, dass Regeldetails konstruiert werden, die einen späteren Ausbau von Bauteilen erleichtern oder überhaupt ermöglichen.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenInnerhalb des neu gegründeten Fördervereins an den Berufsbildenden Schulen Papenburg - Gewerbliche und Kaufmännische Fachrichtungen - wurde mit dem Datum vom 18.12.1995 ein Arbeitskreis gegründet, der sich vorwiegend mit dem Thema Ökologisches Bauen auseinandersetzen sollte.
Die Arbeitsgruppe bot die Möglichkeit zur kooperativen Zusammenarbeit zwischen Handwerk, Industrie und den berufsbildenden Schulen. Die Gruppe setzt sich ausschließlich aus Technikern zusammen; daher wurden auch technische Lösungen angestrebt, die sich jedoch an ökologischen Gesichtspunkten orientieren. Weniger konzeptionelle und theoretische Überlegungen sollten im Vordergrund stehen, sondern mehr die handlungsorientierte Umsetzung der genannten Zielsetzung mit konkreten technischen Lösungen.
Arbeitsschritte:
1. Festsetzung der Detailpunkte
2. Erarbeiten der Grundlagen und der Rahmenbedingungen
3. Entwicklung der Detailpunkte
4. Zeichnerische Erstellung der Detailpunkte mit Beschreibung
5. Erstellung der Abschlussdokumentation
6. Erstellung von Unterrichtsmaterialien


Ergebnisse und Diskussion

Zusammenfassend bleibt festzustellen, dass das geplante Unterrichtsprojekt günstige Voraussetzungen bot, um Lerninhalte auf der Grundlage der Richtlinien unter Einbeziehung ökologischer, wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Ansätze zu vermitteln. Die aufgeführten Lernziele wurden überwiegend erreicht. Die Schüler/innen haben in der konkreten Mitarbeit an diesem Projekt durchaus erkannt, dass Bauteile, die nicht mehr benötigt werden, ausgebaut, wiederverwertet und, einer sinnvollen Nutzung zugeführt werden können. Umwelterziehung ist für die Berufsbildung von großer Bedeutung, weil sie nicht nur die Entwicklung von Umweltbewusstsein zum Ziel hat, sondern auch umweltspezifische Fachkenntnisse vermittelt, die den Berufsschüler/in in die Lage versetzt, im Rahmen seiner/ihrer späteren beruflichen Tätigkeit umweltverantwortlich zu handeln.
Insgesamt kann festgestellt werden, dass dieses Recyclingprojekt ein gutes Lern- und Handlungsfeld bietet, um die berufliche Qualifikation Schülerinnen und Schülern aus dem Berufsfeld Bautechnik zu verbessern. Die Detailpunkte wurden auf der Grundlage der handlungsorientierten Unterrichtsmethode und unter Berücksichtigung der vorgegebenen Lerninhalten in Zusammenarbeit mit den Schülern festgesetzt.
Der Begriff Detail wurde von den Schülern nicht immer eng im Sinne eines Konstruktionseinzelteils gesehen, sondern auch teilweise als Vorschlag und Beispiel für ausbaufähige Bauprodukte. Die Baufachleute haben korrigiert, Vorschläge unterbreitet und den Schwerpunkt immer wieder auf die Ausbaufähigkeit von Baustoffen und Bauteilen gelegt
Dabei zeigt sich, dass die heute in dieser Region gängigen Dachkonstruktionen für den Wohnungsbau gute Ansatzpunkte für recyclebare Baukonstruktionen bieten, wenn einfach lösbare Verbindungen eingesetzt werden (Detailpunkte 11 und 12). Es sind auch heute noch die alten zimmermannsmäßigen Holz-verbindungen, die eine Demontage ermöglichen. Industriell vorgefertigte Großbausysteme und geschosshohe Wandtafeln (Detailpunkte 2 und 3) bilden Beispiele für die Vermeidung von Baustellenabfall (Reststoffvermeidung). Eine umweltfreundliche Bauweise muss die Abfallvermeidung vor die Abfallverwertung stellen. Industriell vorgefertigte Großbausysteme und geschosshohe Wandtafeln (Detailpunkte 2 und 3) bilden Beispiele für die Vermeidung von Baustellenabfall (Reststoffvermeidung). Eine umweltfreundliche Bauweise muss die Abfallvermeidung vor die Abfallverwertung stellen.
Die Entwicklung von Konzepten zur Verminderung der Abfallmenge in der Bauwirtschaft sowie die abfallarme Bauproduktion werden neue Schwerpunkte innerhalb des ökologischen Bauens bilden. Dabei sprechen nicht nur ökologische, sondern auch ökonomische Gesichtspunkte eine Rolle, denn die Deponierungskosten von Bauabfällen sind in den letzten Jahren ständig gestiegen.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

1. Veröffentlichungen über Verlauf und Ergebnisse in den regionalen Printmedien zu bestimmten Projektabschnitten
2. Veröffentlichung in der Ems-Zeitung unter Zeitung in der Schule
3. Fachvorträge auf Fach- und Gesamtkonferenzen
4. Projektinformationen
5. Lehrerfortbildungsveranstaltung


Fazit

Die bei der Mitarbeit an dem Projekt Modellhafter Abbruch eines Verwaltungsgebäudes gewonnenen Erfahrungen wurden in Teil- bereichen mit berücksichtigt. Die ursprünglich geplanten regelmäßigen Gruppenbesprechungen mit den Vertretern des Handwerks konnten über diesen langen Arbeitszeitraum nicht durchgeführt werden. In der konkreten Erarbeitungsphase waren die Hilfestellung und die Beratung von Seiten des Handwerks jedoch gegeben. Die Zusammenarbeit zwischen den Berufsschullehrern aus den verschiedenen gewerblichen Abteilungen war immer gewährleistet.

Übersicht

Fördersumme

56.998,82 €

Förderzeitraum

16.01.1997 - 29.01.2002

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik