Projekt 10492/01

Förderschwerpunkt Umweltkommunikation für Kinder und Jugendliche in den Massenmedien: Zeitungsprojekt – Schüler begegnen der Umwelt

Projektträger

PROMEDIAMedienpädagogische Schulung und Beratung
Joseph-von-Fraunhofer-Str. 3 a
52477 Alsdorf
Telefon: 02404/9407-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

SCHÜLER BEGEGNEN DER UMWELT verfolgte einen innovativen Ansatz der Umweltbildung - mit einem eigens hierzu konzipierten neuen Medium zur Umweltpädagogik, der Umweltzeitung. Erstmals wurde der Aspekt sich informieren und andere informieren in den Vordergrund gestellt und in der Ausrichtung von 4 Themenschwerpunkten hin auf eine Ökologische Schule modellhaft zukunftsorientiertes Lernen im konkreten Lebensumfeld der Schüler ermöglicht. Bezug der 4 Schwerpunkte auf den Gesamtaspekt Ökologische Schule bedeutete, dass a) die Aufgabenstellungen sich im allgemeinen wie im schulischen Kontext bewegten, die Handlungsorientierung primär auf den schulischen Alltag der Jugendlichen abhob; b) die Lernergebnisse konkret auf ein Modell Ökologische Schule zielten und c) die Inhalte der 4 Themenschwerpunkte im Modell Ökoschule vernetzt waren, so dass den Schülern die Zusammenhänge und Wechselwirkungen innerhalb des Lernfeldes Umwelt deutlich wurden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenPROMEDIA erarbeitete für und mit insgesamt 6 Zeitungsverlage(n) eine Umweltzeitung, die Schulklassen der 5.-7. Jahrgangsstufen zur Behandlung von Umweltthemen aufforderte. Die Umweltzeitung wurde im Outfit der unterschiedlichen Zeitungen gestaltet (Halbformat), so dass die Schüler ein völlig neues Medium, mit und an dem sie arbeiten konnten, vorliegen hatten. Dieses Medium war in seiner Konzeption handlungsorientiert angelegt, indem Wege zur Erkundung von Umweltproblematiken in der unmittelbaren Umgebung der Schüler aufgezeigt wurden. Die Umweltzeitung war dabei in folgende Themenbereiche gegliedert: a) Stadtökologie/ Artenschutz, b) Müll, c) Energie, d) Verkehr und Luft. Die Umweltzeitung sollte zusätzlich einen Umweltwettbewerb vorbereiten, aber auch zu konkreten Aktivitäten ermuntern und hierfür Beispiele aufzeigen. Aus einem vielfältigen Angebot konnten zu den von Schülern gewählten Themen Recherchen angestellt werden. Die von den Jugendlichen erstellten Artikel und Bilder wurden in den Zeitungen, versehen mit einem Projektlogo, veröffentlicht. Praktische Bauanleitungen und Experimente gaben den Schülern Gelegenheit, Maßnahmen zur Änderung der untersuchten Bereiche zu ergreifen. Alle Projekte begannen mit einem vorbereitenden Lehrerseminar in der jeweiligen Region; das Projekt startete im Anschluss mit der Arbeit an der Umweltzeitung und am Umweltwettbewerb. Nach Projekt-ende war eine Preisverleihung für den Umweltwettbewerb vorgesehen.


Ergebnisse und Diskussion

Die von den sechs Zeitungsverlagen durchgeführten Projekte basierten alle auf den vor dem ersten Projekt mit der Neuen Osnabrücker Zeitung durch die DBU genehmigten Inhalte. Diese wurden Absprache gemäß in der weiteren Folge in der Struktur der vier Themenbereiche nicht verändert. Die Inhalte wurden jedoch stetig aktualisiert - vor allem im Bereich Infos und Kontakte - auf die jeweiligen Regionen zugeschnitten. Dabei wurde besonderer Wert auf die Vermittlung von Kontakten der Schülerinnen und Schüler zu lokalen/ regionalen Umweltorganisationen und Institutionen gelegt. Zusätzlich wurde die äußere Gestaltung der Umweltzeitungen für die beiden letzten Ausgaben in Aachen und Bietigheim optimiert. Die erzielten Ergebnisse in den verschiedenen Regionen sind recht unterschiedlich zu werten. Die Pilotaktion im Raum Osnabrück, das Projekt im benachbarten Landkreis Vechta und die abschließende Veranstaltung in der Region Bietigheim waren vom Aufwand und den Ergebnissen her mit Abstand die erfolgreichsten. In diesen Gebieten erschienen auch die meisten redaktionellen Beiträge in der Zeitung. Die Ursache hierfür war in allen Fällen in der überaus engagierten Betreuung der Aktion bei den Projektleitern Ralf Ackermann (Neue OZ), Cornelius Riewerts (OV) sowie Frank Wittmer (Bietigheimer Zeitung) zu sehen.
Bezüglich der gesteckten Ziele kann folgendes festgehalten werden:
Das neue Medium Umweltzeitung wurde in allen 6 Gebieten von den Kindern und Jugendlichen begeistert angenommen. Die beteiligten Lehrerinnen und Lehrer berichteten von überdurchschnittlich motivierten Schülerinnen und Schülern, die, ausgestattet mit ihrem eigenen Exemplar der Umweltzeitung, in den verschiedenen Regionen recherchierten und Versuche durchführten. Sie informierten sich dabei vor allem - wie in der Konzeption vorgesehen - über umweltspezifische Missstände in ihrer unmittelbaren Umgebung, vor allem in ihren eigenen Schulen. Doch dabei blieb es nicht. Nach Eigeninformation folgte die zielgerichtete Information anderer, von Mitschülern über Eltern und Verwandte bis hin zur breiten Öffentlichkeit. Und in der letzten Phase ihrer Arbeit wurde vielfach der Schritt hin zur Umsetzung umweltverträglicher Ideen vollzogen. Dies lässt sich an den zahlreichen prämierten Initiativen und Aktionen ablesen. Hier reichte das Spektrum von Müllvermeidung sowie Wasser - und Energiesparen an der Schule über umweltfreundliches Verkehrsverhalten und dem Bau einer Arche für Kleintiere auf dem Schulhof bis hin zur Gestaltung eines Natur-Erlebnisgartens oder auch einem Kunstprojekt aus Müll. Die Arbeits- und Zeitpläne innerhalb der einzelnen Projekte wurden genau eingehalten; um eine zunächst nicht für eine Projektbeteiligung vorgesehene Zeitung zu berücksichtigen, wurde die Laufzeit des Ge-samtprojektes nach Absprache mit der DBU jedoch um ein halbes Jahr verlängert. Die vor dem ersten Projekt aufgestellten Kostenkalkulationen für die Projektdurchführung wurden in jedem der 6 Projekte eingehalten.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Projekt war konzeptionell bereits so angelegt, dass eine Verbreitung der mit den Fördermitteln der DBU erarbeiteten Ergebnisse über die Kooperation mit 6 Medienpartnern aus verschiedenen Regionen Deutschlands realisiert werden sollte. Über die redaktionelle Berichterstattung hierzu informiert eine se-parate Dokumentation. Darüber hinaus wurden Ergebnisse des Projektvorhabens lokalen/ regionalen Umwelteinrichtungen, wie z. B. der Aachener Stiftung Kathy Beys, der Weesbach-Stiftung oder der Umweltstiftung Bietigheim zur Kenntnis gebracht und zudem viele Lehrer im Rahmen anderer PROMEDIA-Medienprojekte informiert. Die Resonanz auf das letzte Projekt in der Region Bietigheim war derart groß, dass die Zeitung plant, eine weitere Maßnahme über die Projektlaufzeit hinaus im Jahr 2005 zu initiieren. Dass Schüler begegnen der Umwelt auch in der breiten Öffentlichkeit auf große Resonanz stieß, unterstreicht auch die Unterstützung der Aktion durch lokale/ regionale Unternehmen, die über die redaktionelle Berichterstattung auf Schüler begegnen der Umwelt aufmerksam geworden waren. So förderten regionale Energieversorger, lokale Verkehrsbetriebe, eine Sparkasse oder auch ein Erlebnispark das Projekt, z. B. mit Preisen für den Umweltwettbewerb.


Fazit

Der Einsatz des Mediums Umweltzeitung und das Briefing der beteiligten Lehrerinnen und Lehrer durch entsprechend didaktisch aufbereitete Unterrichtsmaterialien hat sich augenscheinlich bewährt. Beide waren Basis für viele der in dem Projekt erzielten Einzelergebnisse, die deutlich zeigen, dass das Projektvorhaben insgesamt gesehen als Erfolg gewertet werden kann. Durch Schüler begegnen der Umwelt sind zahlreiche nachhaltige Initiativen an den Schulen etabliert, aber auch erfolgreiche Aufklä-rungsarbeit in der breiten Bevölkerung geleistet worden.

Übersicht

Fördersumme

92.032,54 €

Förderzeitraum

18.09.1998 - 30.06.2004

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Umweltkommunikation