Projekt 08586/01

Errichtung und Betrieb eines Beratungszentrums in den Stadtwerken Hoyerswerda zur Energie- und Ressourcenschonung

Projektträger

Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH
Industriegelände Str. A Nr. 7
02977 Hoyerswerda
Telefon: 03571/469-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Vorhabens war es, für die Kunden der Versorgungsbetriebe Hoyerswerda ein Beratungszentrum zur Umwelt- und Ressourcenschonung zu errichten. Unterstützt wurde dieses Vorhaben durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt und die ASEW.
Die Beratung ist eines der wichtigsten Instrumente zur Kommunikation mit dem Bürger und zur Umsetzung der lokalen und globalen ökologischen Ziele. Durch eine Verbesserung der Informationsbasis und der zielgruppenspezifischen Beratung der Kunden sollen Energie- und Wassereinsparung unterstützt und das Umweltbewusstsein gefördert werden.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenFür die Beratung wurde ein neues Gebäude errichtet, welches die Forderungen der Wärmeschutzverordnung 95 an den Wärmebedarf um 36% unterschreitet. Für den Bau sollten überwiegend Materialien und Baustoffe verwendet werden, die in der Region spezifisch sind.
Ablauf des Projektes:
· Im Januar 1996 Ausschreibung des Projektes in Form eines Architekturwettbewerbes
· Umfassende Begutachtung der vorgelegten Angebote durch Herrn Prof. Dr. Wilsdorf von der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen Zittau/ Görlitz
· Durchführung der Um- und Neubaumaßnahmen
· Grundausstattung der Beraterarbeitsplätze des Ausstellungsraumes sowie der Verkehrsfläche
· Aufstellung von Exponaten und Schautafeln
· Einrichtung der PC-Arbeitsplätze mit notwendiger Berater-Software
· Interne Qualifizierung
· Feierliche Eröffnung des Beratungszentrums mit Presse und TV-Stadtkanal sowie Kooperationspartnern
· Durchführung des Beratungsbetriebes zur Umwelt- und Ressourcenschonung
· Erfolgskontrolle mittels empirischer Studien der ASEW und des Bremer Energie Instituts (Befragung von Kunden)
· Umsetzung der Beratungsempfehlungen durch die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda


Ergebnisse und Diskussion

Durch intensive Zusammenarbeit der VBH mit regionalen Partnern und Unterstützung durch die Bundesstiftung sowie die projektbegleitende Betreuung der ASEW ist es gelungen, die Vorstellungen für ein zukunftsweisendes Beratungskonzept umzusetzen.
Mit dem Beratungszentrum entstand ein Anlaufpunkt für die Bürger der Stadt Hoyerswerda in dem sie Informationen zur Ressourcenschonung und damit zur Umweltentlastung erhalten. Das Anliegen der VBH, kundenfreundlich, bürgernah, umweltbewusst und zeitgemäß zu sein, war bei der Umsetzung stets im Vordergrund zu sehen.
Nach Bewilligung der Fördermittel und Auswahl der besten Planungsidee, erhielten regionale Baufirmen die Aufträge zur Umsetzung des geplanten Projektes. Durch Vorhandensein eines im Eigentum der VBH befindlichen Gebäudes im Zentrum der Stadt Hoyerswerda wurde die Standortauswahl entscheidend be-einflusst und wird nach Abschluss des Projektes als sehr positiv bewertet. Neben Verringerung der Projektkosten um die Ausgaben für einen Gebäudeneubau, spricht vor allem die zentrale Lage als Verbindung zwischen der Alt- und Neustadt von Hoyerswerda für diese Entscheidung.
Bereits bei der Errichtung des Anbaus als neues Kundenberatungszentrum wurden ökologische Mehraufwendungen berücksichtigt und der Einsatz neuer Technologien demonstriert. U. a. erfolgte die Dämmung der Bodenplatte, des Gründaches und der Terrasse mit Foamglas, die Holz- und Kunststoff-Fenster erhielten eine Wärmeschutzverglasung, die Beheizung erfolgt mittels Brennwerttechnik. Somit ist das Gebäude nicht nur optisch hinsichtlich der Architektur ein Blickfang, sondern dient gleichzeitig als Muster zur Verknüpfung von energetischen und ökologischen Aspekten unter Verwendung regionaler Baumaterialien. Die Kosten des Projektes zur Errichtung des Anbaus konnten in ihrer Höhe nicht entsprechend der Planung im kalkulierten Bereich gehalten werden. Aufgrund eines während der Bauphase erstellten Gutachtens bezüglich der Tragfähigkeit des Baugrundes kam es zu erheblichen Mehrkosten in Höhe von ca. 110 TDM.
Die innere Gestaltung und Ausstattung des Kundenberatungszentrums ist kundenorientiert unter Berücksichtigung der Anforderungen an die Energie- und Umweltberatung. Die Räumlichkeiten sind unterteilt in Verbrauchsabrechnung, Energieberatung und Hausanschlusswesen. Für die individuellen Kundengespräche stehen elektronische Haushaltsgeräte sowie Modelle zur Beleuchtung, Heiztechnik, Hausbau und Hausanschlusstechnik zur Verfügung. Neben ausliegendem Informationsmaterial wird von den Kunden besonders gern die wechselnde Ausstellung von Schülern zum Thema Energiesparen - gewusst wie verfolgt und mit Interesse gelesen.
Die in dem Fördermittelantrag der VBH benannten Zielstellungen zum Ausbau der Energie- und Umweltberatung in der Stadt Hoyerswerda sind weiterhin zu verfolgen und umzusetzen. Hinsichtlich der Einbeziehung der gesamten Öffentlichkeit in die Beratungstätigkeit der VBH sind die gegebenen Ansätze auszubauen und der Standort bzw. die Akzeptanz des Kundenberatungszentrums bei der Bevölkerung der Stadt Hoyerswerda zu festigen.
Die vollständige und abschließende Umsetzung der Zielstellungen soll im Jahr 2002 mit der komplexen Übertragung der Aufgaben der Trinkwasserversorgung und Abwasserbeseitigung der Stadt Hoyerswerda auf die Versorgungsbetriebe Hoyerswerda GmbH abgeschlossen werden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Bisher: Präsentation in der regionalen Presse und Lokal-Sender, Vorträge, Installateurtreffen, Schulkochmeisterschaften
Geplant: verstärkte Schulkontaktpflege mit Veranstaltungen im Rahmen des Unterrichts direkt im Beratungszentrum


Fazit

Die Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt hat die Umsetzung eines ökologischen Beratungszentrums erst ermöglicht. Die projektbegleitende Unterstützung und Erfolgskontrolle durch die ASEW zeigten die hohe Qualität der Beratungsleistung aber auch Ansatzpunkte für eine weitere Optimierung. Sie mündete in Zielvorgaben für die weitere Beratung.

Übersicht

Fördersumme

433.965,63 €

Förderzeitraum

18.09.1995 - 24.07.2000

Bundesland

Sachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik