Projekt 08585/01

Errichtung und Betrieb des Beratungszentrums zur Energie- und Ressourcenschonung der Stadtwerke Gotha

Projektträger

Stadtwerke Gotha GmbH
Pfullendorfer Str. 83
99867 Gotha
Telefon: 03621/433-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Entwicklung der Stadtwerke Gotha GmbH zum Energiedienstleister durch die Schaffung einer Beratungsstelle für Bürger der Stadt und des Landkreises Gotha im Zentrum der Stadt.
Kostenlose Beratung zu den Themen Energie, Verbrauchsabrechnung, Umwelt- und Naturschutz, sowie Wasser- und Wassersparen.
Verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Umwelteinrichtungen
Aufbau einer Zusammenarbeit mit Kinder- und Jugendeinrichtungen (Kindergärten, Schulen, Bildungseinrichtungen, Jugendklubs)
Zusammenarbeit mit der Stadt im Rahmen der Agenda 21


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenRäumlichkeiten: Suche nach geeigneten Räumlichkeiten im Stadtzentrum: bauliche Veränderungen, Einrichtung
Öffentlichkeitsarbeit: Suche nach Kooperationspartnern - Landkreis, Stadtwirtschaft, Fernwärme, Verbraucherzentrale, Stadt
Pressearbeit: Vorstellung des Beratungszentrums, Vorhaben und Aufgaben
Persönliche Schreiben an Ingenieurbüros, Schulen und Kindergärten, Handwerkseinrichtungen
Vorträge mit kompetenten Partnern
Ansprechende Schaufenstergestaltung zu den Themen Natur, Wasser, energiesparende Haushaltsgeräte, Solarenergienutzung
Weiterbildung: ASEW, Arbeitskreis Energieberatung, Arbeitskreis Umweltbildung in Mittelthüringen
Agenda 21
Aufbau einer engen Zusammenarbeit mit Schulen


Ergebnisse und Diskussion

Die Zunahme der Besucherzahl seit Bestehen des Beratungszentrums verdeutlicht, dass die Einrichtung sowohl von Schulen und Kindereinrichtungen als auch Vereinen und Privatpersonen gut angenommen wird. Hauptanliegen der Beratung ist dabei der bewußte Umgang mit den natürlichen Ressourcen im täglichen Leben. Die Zusammenarbeit mit unseren Kooperationspartnern und Umwelteinrichtungen beruht auf dem Austausch von Informationsmaterial, der kostenlosen Bereitstellung unserer Räumlichkei-ten und Präsentationstechnik, der gegenseitigen Unterstützung bei Messen, Aktionen oder der Durchführung von Projekttagen und gemeinsam durchgeführter Weiterbildungsveranstaltungen. Mit der Stadt wurden im Rahmen der Agenda 21 - Arbeit zahlreiche Veranstaltungen durchgeführt, sowie Vorträge und Aktionen organisiert. Die Präsentationen bestimmter Umwelt- und Stromthemen im Schaufensterbereich sind aus zwei Gründen von besonderer Bedeutung. Zum einen wird der Bürger, der bisher noch nichts von der Existenz des Beratungszentrums wußte, beim Vorbeigehen auf uns aufmerksam gemacht. Zum anderen gibt es auch außerhalb der Öffnungszeiten ein Informationsangebot, welches zum Nachdenken anregt und Fragen zum eigenen Handeln aufwirft. Unsere Vortragsangebote wurden mit unterschiedlicher Resonanz angenommen. Während Fragen zu Fördermitteln oder praktische Vorfüh-rungen von Haushaltsgeräten auf großes Interesse stießen, waren Vorträge zum ökologischen Bauen nur wenig besucht. Das änderte sich auch nicht bei Verlegung der Vortragszeiten, Anzeige in der Presse oder persönlichen Einladungen. Positiv zu bewerten sind die im Beratungszentrum stattfindenden Foto- und Kunstausstellungen sowie Musikveranstaltungen, da die Resonanz sehr groß ist und damit die eigene Einrichtung mit ihrem Beratungsangebot einem größeren Publikum vorgestellt werden kann. Die ge-wählten allgemeinen Informationstafeln sind über einen längeren Ausstellungszeitraum ungeeignet, da sie auch bei räumlichen Umgestaltungen irgendwann nicht mehr gesehen werden. Die Tafeln zur Selbstdarstellung müssen regelmäßig aktualisiert werden, wobei die Erfahrung gezeigt hat, dass für den Kunden von besonderem Interesse Informationen (Zahlen, Fakten zu Luft-, Wasser, oder Waldqualität) zum Stadtgebiet bzw. Landkreis sind. Die Räumlichkeiten sowie die Medientechnik des Beratungszentrums werden auch von anderen Umwelteinrichtungen für Veranstaltungen genutzt. Das fördert nicht nur die Zusammenarbeit, sondern auch den Erfahrungsaustausch zwischen den verschiedenen Vereinen. In Zukunft wird eine verstärkte Zusammenarbeit mit anderen Umwelteinrichtungen zur Durchführung ge-meinsamer Aktionen und Ausstellungen notwendig sein.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Bereits vor der Eröffnung wurden die Kunden per Anzeige oder Artikel in der Presse über das künftige Beratungszentrum informiert. Zu Aktionen (z.B. neue Schaufenstergestaltung), Vorträgen, Projekttagen und Feiern (Tag der offenen Tür) werden Journalisten der beiden Gothaer Tageszeitungen, sowie des Allgemeinen Anzeigers und des Wochenblattes persönlich eingeladen. Persönliche Kontakte sind insbesondere dann sehr wichtig, wenn weder eine Kundenzeitschrift existiert noch andere Möglichkeiten der öffentlichen Werbung bestehen, so dass regelmäßige Informationen über die eigene Arbeit in der Presse sehr wichtig sind. Zweimal im Jahr werden Informationsschreiben an Schulen, Kindereinrichtungen, Handwerker, Ingenieure und Architekten verschickt. Im Rathauskurier, der Zeitschrift der Stadtverwaltung, veröffentlichen wir einmal im Monat Energiespartipps und einmal im Jahr unser Beratungsangebot. In der Weihnachtszeit wird jeweils eine Berufsgruppe (Lehrer, Elektriker oder Heizungsinstallateure) zu einem Informationsnachmittag bei Kaffee und Kuchen eingeladen. Im Gothaer Fernsehsender ist bis-her ein Bericht über die Stadtwerke gelaufen. Regelmäßig sind wir auf Messen, sowie Veranstaltungen der Stadt oder Innungen vertreten.


Fazit

Mit der Errichtung und dem Betrieb des Beratungszentrums der Stadtwerke Gotha GmbH zur Energie- und Ressourcenschonung wurde in Gotha eine Einrichtung geschaffen, die von Bürgern der Stadt und des Landkreises, von Gewerbetreibenden, Vereinen, Schulen und Kindergärten zur kostenlosen Beratung, Ausleihe von Videos und Literatur sowie Durchführung von Veranstaltungen genutzt werden kann. Da in Gotha das Landratsamt keine Energie- und Umweltberatung mehr durchführt und die Umweltbibliothek durch ständig wechselnde Mitarbeiter (Besetzung über 2. Arbeitsmarkt) nicht kontinuierlich geöffnet hat, ist das Beratungszentrum für Gotha und den Landkreis die Institution geworden, die sich für Energie- und Umweltthemen verantwortlich zeigt. Aufgabe für die Zukunft wird u.a. sein, zu weiteren Berufsgruppen Kontakt zu finden, gemeinsame Aktionen durchzuführen und den Kontakt zu den Landkreisgemeinden zu vertiefen. Vor-Ort-Beratungen, insbesondere der Gewerbekunden, werden in Zukunft einen höheren Stellenwert einnehmen.

Übersicht

Fördersumme

276.003,03 €

Förderzeitraum

23.10.1995 - 21.12.2000

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik