Projekt 06513/52

Ökologische Siedlungsplanung Warnowufer (Programm des Kuratoriums zur ökologisch orientierten Siedlungsplanung, hier Kategorie Innenentwicklung)

Projektträger

Hansestadt RostockAmt für Stadtplanung und Stadtentwicklung
Neuer Markt 1
18055 Rostock
Telefon: 0381/4562-

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Erarbeitung einer ökologischen Siedlungsplanung für eine innerstädtische Fläche mit erheblichen städtebaulichen Defiziten als Voruntersuchung zum B-Plan. Ziel ist die Reduzierung der Umweltauswirkungen unter den konkreten Bedingungen des Standortes: Hochwasserschutz, Neubau einer Durchgangsstraße, Übergang Altstadt-Flußaue. Bearbeitungsschwerpunkte sind Städtebau nach ökologischen Gesichtspunkten, Renaturierung des Landschaftsraumes, Hochwasserschutz, Regenwasserableitung.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten Methoden1. Differenzierung und Konkretisierung der standortspezifischen Entwicklungsmöglichkeiten hinsichtlich ihrer ökologischen Potentiale
2. Entwicklung von Leitbildern für die ökologisch orientierte Standortentwicklung
3. Erarbeitung von Maßnahmenvorschlägen zur Umsetzung nach Themenbereichen

- Interdisziplinäre Zusammenarbeit verschiedener Fachleute in einer Arbeitsgemeinschaft der Auftragnehmer
- Kooperation zwischen AkteurInnen in Projektgruppe
- Öffentlichkeitsarbeit und BürgerInnenbeteiligung


Ergebnisse und Diskussion

Standortrelevante Aspekte ökologischer Siedlungsplanung:
- Verkehrsinfrastruktur effektiver nutzen
- Urban wohnen
- mit dem Hochwasser leben
- Regenwasser nutzen
- Landschaft und Stadt vernetzen

Leitbilder und Maßnahmenvorschläge für die ökologische Standortentwicklung:
Städtebau
- Südausrichtung der Gebäude unter weitgehender Berücksichtigung des historischen Stadtgrundrisses
- Rückbau der Uferzone
- Rekonstruktion des historischen Grabennetzes
- Erhöhung der Gebäude (Erdgeschoß) auf 3 m Bemessungshochwasser
- verdichteter Geschoß- bzw. Reihenhaus-Wohnungsbau

Hochwasserschutz
- differenzierter Hochwasserschutz in Verbindung mit der Wiederherstellung des ehemaligen Grabennetzes: Schutz vor BHW (Bemessungshochwasser: 3 m ü. NN) nur für neue Gebäude, partieller Schutz für Freiflächen, Straßen u.a., Einzellösungen für den Bestand
- Nutzung von Freiflächen zur Hochwasserretention

Landschaftsgestaltung
- behutsame Integration der Neubebauung in den Landschaftsraum
- sensibler Übergang Altstadt - Flußaue durch Kombination von Zonierung und Gradientenausbildung
- Kontinuum der Lebensräume durch maximale Durchdringung von Landschafts- und Stadträumen
- Abtragung von Aufschüttungen als Voraussetzung für die Renaturierung der Uferzone und den Biotopverbund

Hochbau
- wasserdichte Bauweise in hochwassersicherer Ausführung
- evtl. Kanalsituation einseitig und Aufschüttung auf der anderen Seite
- Pfahlgründungen (6 - 13 m)
- Materialauswahl: Liste bevorzugter Materialien, Liste schlechter Materialien
- Grundrißzonierung

Technische Infrastruktur
- voraussichtlicher Fernwärmeanschluß (Kraft-Wärme-Kopplung auf Basis Erdgas)
- Option auf späteren Einsatz von Solartechnik

Verkehrserschließung
- intensivere Nutzung des vorhandenen ÖPNV-Systems
- anliegerorientiertes, verkehrsarmes Erschließungssystem
- Rückstufung der geplanten Nord-Süd-Durchgangsstraße (Diskussion und Entscheidung in der Bürgerschaft noch nicht erfolgt)

Für das weitere Planverfahren werden Regelungsmöglichkeiten im Rahmen des Bebauungsplanes, der Gestaltungssatzung und des Städtebaulichen Vertrages herausgearbeitet und Vorschläge für die weitere Vorgehensweise unterbreitet.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Rahmen der lokalen Presse, auf Projektgruppensitzungen und den Workshops in Hannover.


Fazit

Auch ein schwieriger Standort (Hochwasser, Altlasten, Lärm) bietet genügend Potential für eine ökologisch orientierte Siedlungsplanung.

Übersicht

Fördersumme

50.106,60 €

Förderzeitraum

01.10.1996 - 26.01.2000

Bundesland

Mecklenburg-Vorpommern

Schlagwörter

Klimaschutz
Landnutzung
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik