Projekt 05826/01

Umweltzentrum des Handwerks Ostthüringen Gera

Projektträger

Handwerkskammer für Ostthüringen
In der Schremsche 3
07407 Rudolstadt
Telefon: 03672/377-180

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Mit dem Einigungsvertrag vom 3. Oktober 1990 waren die Handwerksbetriebe in den neuen Bundesländern mit denselben gesetzlichen Bestimmungen und umweltschutzrelevanten Problemen wie Abfallent-sorgung, Gewässer- und Immissionsschutz sowie der Notwendigkeit des sparsamen Umgangs mit Energien konfrontiert, wie die Handwerker in den alten Bundesländern.
Das Thüringer Handwerk, welches sich als wesentlicher Wirtschaftsfaktor, bedeutender Arbeitgeber und größter Ausbilder im Freistaat entwickelte, beschloß deshalb den Aufbau eines Umweltzentrums des Handwerks.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenAm 1. Januar 1995 nahm das Umweltzentrum des Handwerks Thüringen (UZH) mit Sitz in Rudolstadt seine Arbeit auf. Die Organisationsstruktur orientierte sich dabei an den fachlichen Aufgaben:
Abfallwirtschaft,
Gewässer- und Immissionsschutz,
Weiterbildung und Öffentlichkeitsarbeit,
Regionalstruktur / Energie.

Zur Umsetzung der gestellten Aufgaben wurde der Personalstamm des Zentrums im Verlauf des Projektes auf acht Mitarbeiter progressiv entwickelt.


Ergebnisse und Diskussion

Das Umweltzentrum des Handwerks Thüringen stellt sich heute als anerkanntes Kompetenzzentrum und Vertreter des Handwerks einerseits sowie Ansprechpunkt und handwerklicher Partner in Sachen Umwelt für Behörden, Einrichtungen und Institutionen andererseits dar.
Eine grundsätzliche Zielstellung des Projektes war es, handwerklichen Unternehmen in Thüringen eine wissenschaftlich arbeitende und dennoch den Besonderheiten des Wirtschaftssektors Handwerk Rechnung tragende Beratungs- und Schulungseinrichtung zur Seite zu stellen. Diese Zielstellung kann als in vollem Umfang erreicht angesehen werden.
Dies wird eindrucksvoll durch eine kurze Übersicht der während der Laufzeit des Projektes erreichten Ergebnisse dokumentiert:
- 868 Beratungen,
- 2769 Teilnehmer an Fortbildungsveranstaltungen,
- 11 Projekte, welche den Unternehmen umfangreiche finanzielle Unterstützung sicherten,
- Initiierung von Investitionen in Höhe von 2,4 Mio DM für Maßnahmen zur Verbesserung der Umwelt durch Thüringer Handwerksbetriebe,
- 43 mal technische Hilfestellung durch Orientierungsmessungen für Handwerker und Endverbraucher,
- 100 Aktionen zur Information oder Gestaltung von Messen und Ausstellungen.
Darüber hinaus wurden die geplanten inhaltlichen Teilprojekte zielkonkret realisiert.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Das Umweltzentrum hat eine umfangreiche Öffentlichkeits- und Präsentationsarbeit geleistet. Es ist im Internet unter http:\www.umweltzentrum.de erreichbar.


Fazit

Die Anschubfinanzierung der Deutschen Bundesstiftung Umwelt zur Gründung des Umweltzentrums des Handwerks Thüringen hat im Thüringer Handwerk und damit im öffentlichen Leben des Freistaates Thüringen nachhaltige Wirkungen ausgelöst.
Das Thema Umwelt im Handwerk als System gesetzlicher Vorschriften, Kostenfaktor aber auch Marktchance und Managementinstrument erlangte durch die Existenz und Tätigkeit des Umweltzentrums einen neuen Stellenwert für das Thüringer Handwerk.
Durch seine fachlich fundierte und wissenschaftliche Arbeit wurde das UZH zu einem akzeptierten Partner und Vertreter des Handwerks für Thüringer Ministerien, Einrichtungen und Verbände.
Die Institution Umweltzentrum hat nach dreieinhalb Jahren der Unterstützung und Förderung durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt einen festen Platz im Freistaat Thüringen eingenommen. Diese fachliche Akzeptanz darf jedoch nicht über die wirtschaftliche Situation der kleinen und mittleren Unternehmen des Handwerks in Thüringen und den neuen Bundesländern insgesamt hinwegtäuschen. Das Handwerk wird hier auch auf längere Zeit nicht in der Lage sein, ohne geeignete Hilfe eine derartige Einrichtung wirtschaftlich zu tragen. Dies kann nur über gezielte Projekt- und Bildungsarbeit des Umweltzentrums selbst erfolgen.
Mit der Erweiterung seiner Dienstleistungen in den Bereichen Arbeitssicherheit und ökologisches Bauen wird das UZH die Basis für eine wirtschaftliche Tragfähigkeit weiter stärken und seine Tätigkeit entsprechend der Fortführungsverpflichtung weiterführen.
Spezielle Zielvorstellungen und Planungen des Umweltzentrums in der Fortführung der weiteren Arbeit sind:
· eine stärkere Beteiligung des Thüringer Handwerks in den Prozeß der Agenda 21,
· die Vorbereitung und Realisierung von Projekten auf Landes-, Bundes- und Europäischer Ebene unter direkter Beteiligung von Handwerksunternehmen,
· die Schaffung von Modell- und Demonstrationsbetrieben und -lösungen zur anschaulichen Beratung und Schulung der Unternehmen,
· der Ausbau der Möglichkeiten der multimedialen Kommunikation auf der Basis der geschaffenen Datenkopfstelle,
· die weitere Integration des Zentrums in die Handwerksorganisation sowie die Strukturen der Umweltbildung und -beratung des Freistaates Thüringen und Mitteldeutschlands,
· die Vertiefung der Zusammenarbeit mit den Kooperationspartnern und der Ausbau dieses Netzwerkes

Übersicht

Fördersumme

1.533.875,64 €

Förderzeitraum

02.09.1994 - 01.09.1999

Bundesland

Thüringen

Schlagwörter

Landnutzung
Umweltkommunikation