Projekt 04705/01

Aufbau eines Weiterbildungsstudienganges Kommunaler Umweltschutz

Projektträger

Universität LüneburgInstitut für Umweltkommunikation
Scharnhorststr.1
21335 Lüneburg

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des an der Universität Lüneburg in Kooperation mit Partnerinstitutionen aus der kommunalen Praxis geplanten Weiterbildungsstudiums Kommunaler Umweltschutz ist, Berufstätige problemorientiert und praxisnah über den neuesten Stand des kommunalen Umweltmanagements weiterzubilden. Dabei werden die ökologischen, technischen, rechtlichen und ökonomischen Grundlagen ebenso berücksichtigt wie psychologische, soziologische und politische Fragen des kommunalen Umweltschutzes. Adressaten sind Personen aus Kommunalverwaltungen, der kommunalen Wirtschaft und der Kommunalpolitik, die für Aufgaben mit Umweltbezug entweder bereits zuständig sind oder zukünftig damit konfrontiert sein werden und sich problembezogen weiterqualifizieren wollen. Darüber hinaus sind ausdrücklich auch Personen angesprochen, die ehrenamtlich in Verbänden, politischen Gremien oder Bürgerinitiativen mit Umweltfragen befasst sind.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDer Weiterbildungsstudiengang Kommunaler Umweltschutz der Universität Lüneburg wurde als dreisemestriges berufsbegleitendes Studium konzipiert. Das Studienangebot ist nach dem Baukastenprinzip organisiert. Über Grundbausteine wird das nötige Basis- und Problemwissen für eine interdisziplinäre Behandlung der wichtigsten Aufgabenbereiche des kommunalen Umweltschutzes vermittelt. Darauf aufbauende Spezialbausteine dienen dem Erwerb bzw. der Aktualisierung tätigkeitsbezogenen Know-hows. Sowohl Grund- als auch Spezialbausteine werden im Fernstudium absolviert, das von themenbezogenen Präsenzphasen begleitet wird. Die Anwendung des erworbenen Wissens wird schließlich anhand konkreter Fallbeispiele im Rahmen der Projektbausteine erprobt und angewendet.
Im Rahmen einer umfangreichen wissenschaftlichen Begleitforschung ist eine Evaluation vorliegender und neu entwickelter Ansätze zur Organisation und Didaktik interdisziplinären Lernens in der berufsbegleitenden umweltbezogenen Weiterbildung geplant.
Die wissenschaftliche Begleitforschung (Evaluation) wurde als fester Bestandteil des Projektes zur fortlaufenden Optimierung des Angebots konzipiert. Als wichtigste Bewertungsmaßstäbe lassen sich der Nutzen und die Zufriedenheit bei den Teilnehmern, der Nutzen für die Kommunen, die Bedeutung für den Kommunalen Umweltschutz und die Qualität des Studienangebots bestimmen. Über diese Ergebnisse liegt ein gesonderter Evaluationsbericht vor.


Ergebnisse und Diskussion

Die Entwicklungsschritte innerhalb der dreijährigen Laufzeit des Projekts lassen sich drei Projektphasen zuordnen. Die Entwicklungsphase des FKU erstreckte sich über etwa ein halbes Jahr vom Beginn der Projektförderung bis zur Zulassung der ersten Teilnehmergruppe zum Sommersemester 1997. Die Erprobungsphase wurde bestimmt durch das Studium dieses ersten Kurses, das im September 1998 mit der Abschlussprüfung endete. Die Implementationsphase umfasst das letzte Projektjahr bis zum Auslaufen der Projektförderung im August 1999.

Die große Nachfrage, die das Kontingent der vorhandenen Studienplätze zeitweise um das Vierfache überstieg, zeigt den offensichtlichen Bedarf für ein derartig konzipiertes Weiterbildungsangebot. Im Berichtszeitraum konnten fünf Kurse mit insgesamt 115 Studierenden zugelassen werden, von denen bisher drei Kurse (55 Studierende) ihr Studium erfolgreich beendeten.
Die Ergebnisse der wissenschaftlichen Begleitforschung zeigen eine weitgehende Übereinstimmung des im Projektverlauf optimierten Konzepts mit den Bedürfnissen der Teilnehmer, sodass in naher Zukunft allenfalls geringfügige curriculare Modifikationen erforderlich sein dürften. Gleichwohl wird mit der Entwicklung neuer Studienmodule sowie einer Erweiterung des Angebotes für weitere Zielgruppen eine Attraktivitätssteigerung verfolgt, um den bisherigen Erfolg des Projekts auch für die kommenden Jahre zu gewährleisten.

Mit dem Beschluss des Fachbereichsrats Umweltwissenschaften vom 11.11.1998 zur Institutionalisie-rung des FKU an der Universität Lüneburg wurde ein erster Meilenstein gesetzt. Durch die Zusage von Personalmitteln bis zum 31.12.2002 seitens der Hochschulleitung und des Dekans des Fachbereichs Umweltwissenschaften sowie der Aufhebung der zeitlichen Befristung der Genehmigung des Studienganges durch das Niedersächsische Ministerium für Wissenschaft und Kultur (mit Wirkung vom 22.07.99) erfolgten die notwendigen Weichenstellungen zur Fortführung des Projekts.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Während der Anfangsphase des Fernstudienganges erfolgte eine intensive Öffentlichkeitsarbeit vorrangig unter dem Gesichtspunkt der Zielgruppenansprache, um:
· das Fernstudium Kommunaler Umweltschutz als neues Angebot auf dem Weiterbildungsmarkt bekannt zu machen und zu etablieren;
· Besonderheiten und Profil dieses Studienganges im Vergleich zu anderen Weiterbildungsangeboten im Bereich des Umweltschutzes heraus zu stellen;
· potentielle Adressaten über den Nutzen dieses Angebotes für ihre berufliche Weiterentwicklung zu informieren und sie zu motivieren, sich für den Studiengang zu bewerben.
Bei den Adressaten des Weiterbildungsstudienganges handelt es sich um eine heterogene Zielgruppe. Unterschiede bestehen sowohl im Ausbildungshintergrund als auch in den Tätigkeitsfeldern bzw. Institutionen, in denen die Adressaten arbeiten. Vor dem Hintergrund einer zielgruppennahen Öffentlichkeit wurden unterschiedliche Zielgruppenansprachen gewählt und verschiedene Verteiler für die Information benutzt (Zeitungen und Zeitschriften, Datenbanken, eigene Website und andere elektronische Medien, Radiobeiträge sowie Versand von Faltblättern, Postern und weiteren Informationsmaterialien). Detaillierte Informationen zum Ablauf sowie zu quantitativen Daten finden sich in den Zwischenberichten.
Mit fortschreitender Etablierung des Fernstudiums wurde besonderer Wert darauf gelegt, diesen auch in den wissenschaftlichen Zirkeln für Erwachsenenbildung (z.B. Deutsches Institut für Fernstudienforschung; Arbeitskreis universitäre Erwachsenenbildung) bekannt zu machen. Dazu wurden Vorträge auf nationalen und internationalen Fachtagungen gehalten sowie Publikationen in einschlägigen Zeitschriften veröffentlicht. Eine Übersicht findet sich im Anhang des Abschlussberichts (s. Kap. 10.2).
Der erfolgreiche Abschluss der Pilotphase des FKU bot einen guten Anlass, aktuelle Entwicklungen im Bereich des kommunalen Umweltschutzes im Rahmen einer Fachtagung aufzugreifen. Etwa hundert Teilnehmer nutzte die Gelegenheit zur intensiven Diskussion mit Experten. Der Festvortrag des Niedersächsischen Umweltministers und der Redebeitrag des für den Weiterbildungsbereich im Niedersächsischen MWK zuständigen Referenten hoben die Bedeutung, die der kommunale Umweltschutz auch in Zukunft haben wird, noch einmal sehr eindrücklich hervor.


Fazit

Nach Ablauf der Projektförderung der Pilotphase lässt sich bilanzierend festhalten, dass es mit der Insti-tutionalisierung des Fernstudienganges Kommunaler Umweltschutz gelungen ist, ein zukunftsfähiges Weiterbildungskonzept dauerhaft im Weiterbildungsmarkt zu platzieren.

Übersicht

Fördersumme

639.881,79 €

Förderzeitraum

18.03.1996 - 09.08.2000

Bundesland

Niedersachsen

Schlagwörter

Klimaschutz
Umweltforschung
Umweltkommunikation