Projekt 04180/01

Verfahrensweisen der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung für einen flächendeckenden Gewässerschutz

Projektträger

Deutsche Vereinigung für Wasserwirtschaft,Abwasser und Abfall (ATV-DVWK) e. V.DWA
Theodor-Heuss-Allee 17
53773 Hennef
Telefon: 0228/98387-11

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Der heutige Kenntnisstand über die Belastung der Gewässer mit Stickstoff, Phosphor und Pflanzenschutzmitteln (PSM), verursacht durch Einträge aus landwirtschaftlicher Nutzung, ist sehr umfangreich. Alle wissenschaftlichen Erkenntnisse zeigen eindeutig die Notwendigkeit des flächendeckenden Gewässerschutzes im Gegensatz zu Wasserschutzgebietskonzepten auf, da nur so das Ziel einer umfassenden Entlastung der Gewässer - wie der Umwelt insgesamt - bewerkstelligt werden kann. Das Forschungsvorhaben hatte das Ziel, Verfahrensweisen der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung in Hinblick auf einen flächendeckenden Gewässerschutz naturwissenschaftlich zu bewerten und die verschiedenen Verfahren in ihrer ökonomischen Wirkung für den landwirtschaftlichen Betrieb zu vergleichen. Das vorliegende Handbuch füllt eine wesentliche Informationslücke und richtet sich an Fachberater und andere Multiplikatoren des Gewässerschutzes.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas methodische Vorgehen gliederte sich in vier wesentliche Abschnitte: 1.) Feststellung der Emissionen der Landwirtschaft und deren Immissionsbedeutung für Gewässer; 2.) Erhebung und Zusammenstellung gewässerrelevanter Verfahrensweisen in der Landwirtschaft; 3.) Diskussion der Auswirkungen der Verfahrensweisen in Bezug auf ihre Umweltwirksamkeit sowie auf die Wirtschaftlichkeit der Landwirtschaft; 4.) Erstellung des Handbuches.Die Erarbeitung der naturwissenschaftlichen Grundlagen war für die Laufzeit von Juli 1994 bis Juni 1996 terminiert und nahm zunächst den größten Teil der Arbeiten ein. Die Ermittlung ökonomischer Wirkungen gewässerschonender Verfahrensweisen bildete den zweiten Arbeitsschwerpunkt. Dieser Fragenkomplex wurde in einem kooperierenden Forschungsvorhaben, gefördert durch das Umweltbundesamt, an der Universität Hohenheim bearbeitet. Das genannte Vorhaben startete erst am 1.1.1995 und erforderte eine zeitliche Anpassung und bedingte die Verlängerung des Gesamtvorhabens bis zum 31. Juli 1997. Die Ergebnisse der beiden Vorhaben wurden durch zusätzliche Anstrengungen der beiden Projektgruppen und des begleitenden Arbeitskreises in dem gemeinsamen Handbuch zusammengeführt.


Ergebnisse und Diskussion

Das Ziel der Zusammenstellung und Bewertung gewässerrelevanter Verfahren der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung für einen flächendeckenden Gewässerschutz wurde in Form des nun vorliegenden Berichtes vollständig erreicht. Die dort aufgeführten Verfahrensweisen stellen den gegenwärtigen Wissensstand dar. Sie sind durch die Ergänzung entsprechender Empfehlungen und Beispielrechnungen gut geeignet, im Rahmen der landwirtschaftlichen Beratung einen Beitrag zur Reduktion des Stoffaustrages in der Landwirtschaft zu bewirken. Speziell die umfassende Beurteilung der ökonomischen Wirkungen der empfohlenen Verfahrensweisen wird aus Sicht der befragten Klientel, den landwirtschaftlichen Beratern, weit über das bisher vorliegende Instrumentarium zum Konsens zwischen dem Gewässerschutz und der Landwirtschaft beitragen. Sogar wirtschaftliche Anreize für eine gewässerschonende Bewirtschaftung können für den Landwirt, der seine Bewirtschaftung auf das Umweltziel „Gewässerschutz“ auszurichten plant, aus den Übersichtstabellen rechnerisch ermittelt werden.Aufgrund der komplexen Aufgabenstellung und speziell wegen der fachlich außerordentlich positiv zu bewertenden Arbeitsteilung mit dem Forschungs- und Entwicklungsauftrag des Umweltbundesamtes, die sich erst nach dem Start des „DBU-Vorhabens“, im Herbst 1994 abgezeichnet hatte, wurden der Arbeitszeit- und Kostenplan zweimal in der Laufzeit überarbeitet. Den diesbezüglichen umfassend begründeten Anträgen hat die Deutsche Bundesstiftung Umwelt zugestimmt.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Im Verlauf des Vorhabens wurden die Fachinhalte im Rahmen der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit des DVWK einer breiten Fachöffentlichkeit zugetragen. Speziell wurden am 18.10.1995, am 5.12.1995 sowie am 13. 08.1996 Pressemeldungen herausgegeben. In den DVWK-Nachrichten wurden Beiträge zum Vorhaben in unregelmäßiger Folge aufgenommen und so über den Fortgang berichtet. Darüber hinaus wurde dem Thema im Forum der Meinungen der Zeitschrift „Wasserwirtschaft“ vom Juli / August 1996 ein eigener Beitrag gewidmet. Im DVWK-Jahresbericht 1994 (DVWK-Nachrichten, Juli 1995) bildete das Vorhaben das Titelthema und im Jahresbericht 1995 (Juli 1996) wurde dem Thema erneut breiter Raum gewidmet. In den Sitzungen der DVWK-Fachausschüsse, speziell dem Fachausschuß „Bodennutzung und Nährstoffaustrag“, aber auch in den Gremien der Länderarbeitsgemeinschaft Wasser (LAWA) oder dem Deutschen Verein des Gas- und Wasserfaches (DVGW) wurde regelmäßig durch den Leiter des Arbeitskreises, einen benannten Vertreter bzw. durch den Fachreferenten des DVWK, Bericht erstattet über den Stand der Diskussion und aktuelle Fragestellungen zum Fortgang der Arbeiten. Es ist vorgesehen, den vorliegenden Bericht in drucktechnisch aufbereiteter Fassung beim ECOMED-Verlag zu veröffentlichen. Dadurch wird die Nutzung und sachgerechte Verbreitung des Handbuches nach Auffassung des begleitenden Arbeitskreises optimal sichergestellt. Die vermittelten Inhalte können so ihre größte Wirkung bei der geplanten Zielgruppe, den landwirtschaftlichen Beratern, den Landwirten bzw. landwirtschaftlichen Lohnunternehmern, entfalten.Die im Förderantrag vorgesehene Abschlußtagung konnte im zeitlichen Rahmen des Vorhabens und aufgrund von Schwierigkeiten bei der Tagungsfinanzierung nicht durchgeführt werden. Die hierfür bereitgestellten Fördermittel der Deutschen Bundesstiftung Umwelt wurden daher nicht in Anspruch genommen. Es wird vorgesehen, daß zu einem späteren Zeitpunkt die Inhalte des Handbuches im Rahmen geeigneter Veranstaltungen der beteiligten Institutionen sachgerecht dargestellt werden. In den Aufgabenfeldern der mitarbeitenden Organisationen werden die Ergebnisse des Vorhabens aufgegriffen und in Zukunft weiterentwickelt.


Fazit

Insgesamt hat das Vorhaben mit dem vorliegenden Bericht ein gutes Ergebnis geliefert. Die Inhalte geben die gemeinsamen Bemühungen der Beteiligten in den Projektgruppen und dem begleitenden Arbeitskreis sachgerecht wieder. Als besonderer Erfolg ist zu vermerken, daß Vertreter von Landwirtschaft und Wasserwirtschaft vertretbare Lösungen für das drängende Problem des Gewässerschutzes kreativ gemeinsam entwickelt haben, und als Resultate der gemeinschaftlichen Arbeit mittragen.

Übersicht

Fördersumme

171.538,43 €

Förderzeitraum

01.07.1994 - 31.03.1997

Bundesland

Alte und Neue Bundesländer

Schlagwörter

Alte und Neue Bundesländer
Landnutzung
Naturschutz
Ressourcenschonung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik