Projekt 01975/02

Koordination zur Errichtung von Beratungszentren zur Umwelt- und Ressourcenschonung in den neuen Bundesländern

Projektträger

Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung im VKU (ASEW)
Eupener Str. 74
50933 Köln
Telefon: 0221/931819-0

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Die kommunalen Versorgungsunternehmen wollten mit dem gemeinsamen Projekt Errichtung von Beratungszentren zur Umwelt- und Ressourcenschonung bei kommunalen Unternehmen in den neuen Bundesländern ein Zeichen setzen für eine umweltorientierte Unternehmensführung und regional eine kompetente Beratungsinfrastruktur für die Bürger etablieren. Die Energie- und Wasserverwendung beim Kunden ist neben der umweltverträglichen Bereitstellung dieser Ressourcen ein wichtiger Bereich zum verantwortungsvollen Umgang mit der Umwelt. Durch eine Verbesserung der Informationsbasis und der zielgruppenspezifischen Beratung der Bevölkerung durch die jungen Stadtwerke in den neuen Bundesländern sollten die Energie- und Wassereinsparung unterstützt und das Umweltbewusstsein gefördert werden.
Die Einrichtung von beispielhaften Pilot-Beratungszentren und die Anschubfinanzierung für ihren Betrieb sollten nicht nur zur Bedarfsdeckung in einzelnen Städten beitragen, sondern auch Orientierung für andere Unternehmen sein für den Aufbau qualitativ hochwertiger Beratungseinrichtungen. Deshalb berücksichtigt die Projektauswahl verschiedene Beratungskonzeptionen und eine gleichmäßige regionale Verteilung. Mit der Verwirklichung dieses Vorhabens sollen erhebliche Beiträge zur Verbreitung von Technologien zur rationellen Energienutzung, zur umweltgerechten Erschließung und Nutzung erneuerbarer Energiequellen, zur Vermittlung von Wissen über die Umwelt sowie zur beruflichen Weiterbildung in der Energie- und Umweltberatung geleistet werden.
Eine begleitende Erfolgskontrolle sollte die Zielerreichung überprüfen und Methodenkenntnisse verbessern.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenMit der Koordinierung und Überwachung der Zieleinhaltung des Vorhabens wurde die ASEW Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung im VKU, Köln betraut. Die ASEW sorgte auch für den Erfahrungsaustausch zwischen den Projektpartnern sowie dem Know-how Transfer zwischen den Stadtwerken in Ost und West vor allem über die ASEW-Arbeitskreise Einrichtung und Betrieb von Bera-tungszentren, Öffentlichkeitsarbeit und Organisation und Personalentwicklung. Die Qualifizierung des Beratungspersonals, die Etablierung einer Erfolgskontrolle im Betrieb und die Verbreitung der Projektergebnisse waren weitere Ziele des Koordinierungsprojektes.
Das Projekt war in fünf Phasen unterteilt:
Phase I:
Auswahl der Projekte und Vorbereitung der Bearbeitung in den anderen Phasen
In dieser Bearbeitungsphase standen die Ansprache und Auswahl möglicher Kooperationspartner, die weitere Zusammenstellung eines Ausstattungskatalogs und die Konzipierung eines Weiterbildungsprogramms im Mittelpunkt .
Phase II:
Planung und Errichtung von Beratungszentren
Die Beratung und Betreuung der Kooperationspartner bei der Planung und Einrichtung ihrer Beratungszentren standen im Mittelpunkt dieser Phase. Das neu konzipierte Weiterbildungsangebot wurde durch-geführt.
Phase III:
Betrieb der Beratungszentren
Diese Phase bildete den Schwerpunkt innerhalb der jeweiligen Einzelprojekte. Hier wurde durch die ASEW insbesondere zu den Themen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Zielgruppenansprache und Aktionen die Wissensvermittlung zwischen den Stadtwerken aus alten und neuen Bundesländern gesteuert.
Darüber hinaus wurden Arbeitstreffen, Workshops, Präsentationsveranstaltungen und Kundenforen für den Erfahrungsaustausch organisiert.
Phase IV:
Evaluierung und Verbesserung
Die Phase IV beinhaltete die begleitende Evaluierung zum Betrieb der Beratungszentren. Die Erkenntnisse flossen direkt in das Projekt ein. Durch diese Rückkopplung zu den Beratungszentren und zum Projektkoordinator wurden die Möglichkeiten der Effizienzsteigerung genutzt.
Phase V:
Verbreitung der Erfahrungen
Eine wichtige Intention dieses Projektes lag darin, anhand von Pilotberatungszentren in den neuen Bundesländern eine Initialwirkung zu erzeugen, um auch andere Stadtwerke zur Einrichtung und zum Betrieb von Beratungseinrichtungen zur Umwelt- und Ressourcenschonung zu motivieren und ihnen dabei Hilfestellung und Orientierung zu geben. Die Beratungszentren, die im Rahmen dieses Projektes realisiert wurden, sollen dabei Kristallisationspunkte für den weiteren Aufbau von Beratungskapazitäten bei kommunalen Versorgungsunternehmen sein.


Ergebnisse und Diskussion

Im Rahmen des Projektes wurden von 1995 bis 1998 in elf Städten Beratungseinrichtungen aufgebaut, die zu einem festen Aktionspunkt für die Initiierung von Maßnahmen zur Energie- und Wassereinsparung geworden sind. Insgesamt werden direkt über 500.000 Einwohner auf diese Weise aktiv angesprochen. Über die enge Kooperation mit Handwerkern, Vereinen, Schulen und anderen Multiplikatoren ist der Erreichungsgrad sehr viel höher. Die Quintessenz zu Einrichtung und Betrieb der Beratungszentren ist in einem Handbuch Erfolgsplaner Kundenkommunikation zusammengefasst, der über die ASEW bezogen werden kann.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Einer breiteren Öffentlichkeit und anderen Stadtwerken wurden die Modellberatungszentren über die Veranstaltungsreihe des ASEW-Treff vor Ort: Kundenberatung, den jeweiligen Eröffnungsveranstaltungen der neuen Beratungszentren, dem ASEW-Beratertag, der ASEW Jahrestagung sowie einer laufen-den Berichterstattung in der Mitgliederzeitschrift ASEW-Aktuell und über eine Reihe von Presseartikeln vorgestellt. Die Abschlussveranstaltung des Gesamtprojektes am 8./9.11.2000 in Jena präsentierte die Gesamtergebnisse und stellte die Aktualität und Nützlichkeit kompetenter Beratungszentren bei kommu-nalen Versorgungsunternehmen auch im liberalisierten Energiemarkt heraus.


Fazit

Zu Beginn des Projektes waren die kommunalen Versorgungsunternehmen in den neuen Bundesländern noch in der Aufbauphase, Beratungseinrichtungen waren kaum bekannt. Bei einem gleichzeitig hohen Handlungsdruck zur Umwelt- und Ressourcenschonung waren die Kenntnisse über energiesparende Techniken und die Sensibilisierung hierfür unzureichend. Durch das Projekt wurden nicht nur in elf Städten bzw. Regionen Beratungseinrichtungen aufgebaut, sondern eine breite und anhaltende Informations- und Qualifizierungskampagne für Energieunternehmen, Schulen, Multiplikatoren, Kommunen, Handwerk, Handel und Gewerbe, Architekten und Politiker, Agenturen und Presse durchgeführt. Das Know-how zum effizienten Betrieb von Beratungseinrichtungen konnte durch die begleitende Erfolgskontrolle in Ost und West wesentlich ausgebaut werden.
Der im Projekt entstandene Erfolgsplaner Kundenkommunikation mit den Leitfäden zur Errichtung und zum Betrieb von Beratungszentren ist ein Handbuch, welches über das Projektende hinaus ratsuchenden Fachleuten zur Verfügung steht.

Übersicht

Fördersumme

430.686,20 €

Förderzeitraum

02.09.1994 - 09.11.2001

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umweltkommunikation
Umwelttechnik