Projekt 01396/01

Vorbelüftung und Vorreinigung von Produktionsabwässern

Projektträger

Schmitz-Werke GmbH + Co.
Hansestr. 87
48282 Emsdetten
Telefon: 02572-9270

Zielsetzung und Anlass des Vorhabens

Ziel des Projekts war eine Verbesserung der Abwasserqualität von Textilbetrieben hinsichtlich ihrer Emission an Schadstoffen. Es sollte eine Verbesserung der betrieblichen Abwasserqualität, eine Verringerung der Schmutzfracht und eine gleichmäßige Abgabe an die kommunale Kläranlage bezüglich des Mengen- und Mischungsverhältnisses über 24 Stunden und 7 Tage erreicht werden. Voraussetzung war eine Vermeidung von Geruchsemissionen im innerbetrieblichen Misch- und Ausgleichsbecken. Die CSB-Werte betrugen im Ablauf des Textilbetriebes 1.025 bis 1.340 mg/l, die BSB5-Werte 340-365 mg/l. Durch die geplante Abwasservorbehandlung sollte der CSB im Ablauf auf 1/3 des Zulaufwertes sowie der BSB5 auf 80 mg/l verringert werden. In der Abwassersatzung der Stadt Emsdetten waren für diese beiden Parameter keine Grenzwerte festgelegt.


Darstellung der Arbeitsschritte und der angewandten MethodenDas Projekt wurde als Diplomarbeit von zwei Diplomanden der FH Münster, Fachbereich Versorgungstechnik, Steinfurt, unter Leitung von Herrn Professor Hepcke durchgeführt.
Im Rahmen der ersten Diplomarbeit wurde 1991 mit Hilfe einer Versuchsanlage geprüft, ob und inwieweit ob das Misch- und Ausgleichsbecken (MAB) auch als biologische Vorreinigung der Prozessabwässer durch einen Tauchtropfkörper (TTK) genutzt werden könnte. Der Untersuchungszeitraum belief sich über vier Monate. Die für die Untersuchungen benötigten Abwasserproben wurden an zwei Stellen der Versuchseinrichtung entnommen und hinsichtlich folgender Parameter untersucht: CSB, BSB5, Gesamtstickstoff, Gesamtphosphat, Chlorid, pH-Wert, Temperatur, Härte, Leitfähigkeit, Trübung, Farbe und Geruch. Die Untersuchung des angefallenen Schlamms aus dem Absetzbecken richtete sich nach seiner Trockensubstanz und seinem Anteil an organischen Bestandteilen. Während der gesamten Untersuchungszeit wurde die Versuchsanlage des TTK mit etwa 150 l/h Abwasser aus dem MAB beschickt.
Im Rahmen der zweiten Diplomarbeit sollte 1992 mit Hilfe eines überstauten Festbettreaktors im Versuchsmaßstab mit bis zu 60 l/h Durchsatz über einen Zeitraum von 3 Monaten geprüft werden, inwieweit insbesondere eine Geruchseliminierung und eine Verminderung des Verschmutzungsgrades des Produktionsabwassers möglich ist.


Ergebnisse und Diskussion

Die Ergebnisse des Projektes wurden in den beiden Diplomarbeiten Versuche zur Vorreinigung von Textilabwasser mit Hilfe des Tauchtropfkörper- Verfahren am Beispiel des Textilveredelungsunternehmens Schmitz-Werke GmbH & Co. in Emsdetten/ 1991 sowie Versuche zur Vermeidung der Geruchsbildung in einem Misch- und Ausgleichsbecken am Beispiel des Textilwerkes Schmitz in Emsdetten/ 1992 der FH Münster ausführlich beschrieben.
Das von der Stadt Emsdetten geforderte und im Mai 1991 fertiggestellte Misch- und Ausgleichsbecken diente der Kompensation von pH- Wert und Temperatur-Schwankungen. Danach kam es jedoch durch Gärung des stehenden Abwassers zu Geruchsemissionen. Der alleinige Betrieb einer Belüftungsanlage hätte jedoch bei den Schmitz-Werken hohe Kosten verursacht. Bei der Suche nach Alternativverfahren kam die erste Diplomarbeit 1991 zu dem Schluss, dass eine biologische (Vor-)Reinigung der Prozessabwässer des Textilveredelungsbetriebes im MAB mit einem TTK möglich und sinnvoll gewesen wäre. Um zu stabilen Abbauleistungen zu gelangen, die unter den Grenzwerten der Direkteinleiterbedingungen liegen, hätte das Abwasser über mehrstufige Kaskaden im TTK und nachgeschaltetem Mikrosieb geführt werden können.
Auf Basis der Erkenntnisse der zweiten Diplomarbeit 1992 bot sich ein großtechnischer Umbau einer Kammer des vorhandenen MAB zu einem überstauten Festbett an. Wäre der CSB bei ansteigenden Schmutzfrachten überschritten worden, hätte es sich empfohlen, eine zweistufige biologische Anlage zu konzipieren. Hierbei wäre das Abwasser zuerst in einer separaten Kammer vor dem Reaktor belüftet und schließlich über das Festbett geführt worden.


Öffentlichkeitsarbeit und Präsentation

Kontaktadressen:
Schmitz-Werke GmbH + Co., Hansestrasse 87, 48282 Emsdetten, Ansprechpartner: Herr Athmer, Tel. 02572 / 92 7- 0, Fax - 444;
Fachhochschule Münster, Abteilung Steinfurt, Fachbereich Versorgungstechnik, Stegerwaldstraße 39, Steinfurt, Ansprechpartner: Herr Professor Hepcke, Tel. 02551/ 962197.


Fazit

Das Ziel der innerbetrieblichen Abwasserbehandlung lag darin, das Produktionsabwasser der Schmitz-Werke soweit zu reinigen, dass es wie häusliches Abwasser entsorgt werden konnte. Demzufolge hätten die Abwassergebühren ohne Starkverschmutzerzuschlag nur noch nach dem Frischwasserverbrauch be-stimmt werden müssen, was für den Textilbetrieb eine erhebliche Kostenreduzierung mit sich gebracht hätte. Es zeigte sich, dass eine gute Vorreinigung der Prozesswässer der Schmitz-Werke insbesondere einem überstauten Festbett hätte leicht verwirklicht werden können. Der kommunalen Kläranlage Ems-detten hätten dann jedoch biologische Abbausubstanz für die Denitrifikation gefehlt. So blieb den Schmitz-Werken die Genehmigung zum Bau der innerbetrieblichen Vorbehandlung der Produktionsabwässer versagt. Die Versuchsanlage wurde nach Beendigung des Projektes wieder von der FH abgebaut.

Übersicht

Fördersumme

3.067,75 €

Förderzeitraum

10.08.1992 - 27.08.2001

Bundesland

Nordrhein-Westfalen

Schlagwörter

Klimaschutz
Ressourcenschonung
Umweltforschung
Umwelttechnik